Nur 612 MINI E wurden 2008 in überwiegender Handarbeit umgebaut und waren ab 2009 weltweit im Testeinsatz bei privaten und geschäftlichen Nutzern. Nach Abschluss der Feldforschung bekommt der MINI E seinen Platz im Verkehrszentrum des Deutschen Museums in München.
Als Basis für den MINI E diente ein MINI Cooper, der nachträglich elektrifiziert und mit einem 400 V-Elektromotor mit einer Leistung von 204 PS ausgestattet wurde. Die 29 kWh der Lithium-Ionen-Batterie ermöglichten eine Reichweite von 130 bis 160 Kilometer. Von 2009 bis 2013 waren die Autos auf drei Kontinenten und sechs Ländern über 16 Millionen Kilometer für die Grundlagen-forschung unterwegs um herauszufinden, wie ein durchschnittlicher Autofahrer im seinem Alltag mit den Besonderheiten eines Elektrofahrzeugs zurechtkommt. 610 Privatnutzer und 490 Flottennutzer gaben in zahllosen Interviews ihr Feedback, das von BMW genauestens analysiert wurde – immer gemeinsam mit renommierten lokalen Forschungspartnern wie der Technischen Universität München, der UC Davis aus Kalifornien oder CATARC, dem China Automotive Technology and Research Center.
Sukzessive wurden nach der Auswertung der Daten die technischen Spezifikationen des BMW i3, z. B. die Batteriekapazität, dem Nutzerfeedback entsprechend optimiert. So beträgt die tägliche Fahrtstrecke in dieser Fahrzeug-klasse im Durchschnitt lediglich 42 Kilometer – dies gilt von den USA über Europa bis nach China. Die verfügbare Reichweite von 130 bis 160 Kilometern im MINI E und auch im BMW i3 ist also optimal gewählt. 40 BMW 116i und MINI Cooper dienten als Kontrollgruppe und haben das Fahrprofil bestätigt. Dass diese Reichweite auch für die Nutzer ein akzeptabler und komfortabler Wert ist, läßt sich an deren Ladeverhalten deutlich ablesen: die meisten privaten Tester luden, nachdem sie etwas Erfahrung mit elektrischen Fahren hatten, im Schnitt nur noch zwei- bis dreimal pro Woche. Das weist ganz klar darauf hin, dass die Reichweite nach einigen Erfahrungskilometern nicht mehr als limitierender Faktor wahrgenommen wird.
Beim Laden ergab sich aber auch ein signifikanter regionaler Unterschied. Der Frage, ob ein Elektrofahrzeug ausschließlich mit Grünstrom geladen werden sollte, stimmten 66 % der deutschen MINI E Nutzer zu, bei den französischen Testpersonen waren es im Vergleich 20 %. Generell war aber allen Fahrern das Laden mit Erneuerbaren ein deutliches Anliegen. Aus diesem Grund wird Kunden des BMW i3 in Deutschland ein Vertrag mit dem Energieversorger Naturstrom angeboten, Offerten für andere Märkte folgen sukzessive.
Ein weiterer Pluspunkt im MINI E war der große Fahrspaß, der manch einen Nutzer anfangs überraschte, denn der MINI E bot eine hervorragende Performance bei Beschleunigung und Handling. In der Summe konnte er private Nutzer wie auch Fuhrparkbetreiber überzeugen und war für 80 % aller geplanten intendierten Fahrten geeignet. Ohne die Einschränkungen beim Kofferraum und Rücksitzbank wäre die Nutzbarkeit den Befragungen zufolge auf rund 90 % gestiegen. Dies gilt übrigens nicht nur für urbane Räume, wie ein kürzlich abgeschlossener Testlauf im Bayerischen Wald zeigte, eine Region mit durch- aus anspruchsvoller Topografie und schwierigeren klimatischen Bedingungen. Nach 240.000 zurückgelegten Kilometern waren die Zufriedenheitswerte der Nutzer dort auf demselben hohen Niveau wie davor auch in den Städten.
Nachdem der MINI E enorme grundlegende Erkenntnisse zum Nutzerverhalten geliefert hat, nimmt er seinen Platz im Deutschen Museum ein und überlässt das Feld dem BMW i3, der als erstes rein elektrisches Serienfahrzeug der BMW Group am 16. November in den Markt eingeführt wird.
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Foto: MINI
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