Twit­tern, liken, sha­ren, immer online, immer erreich­bar sein. Für Auto­fah­rer gilt wäh­rend der Fahrt: Hände weg vom Handy. Doch Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer wer­den glei­cher­ma­ßen durch Smart­pho­nes abge­lenkt und sind immer häu­fi­ger Opfer von schwe­ren Ver­kehrs­un­fäl­len. Der ACV Automobil-Club Ver­kehr warnt vor der Nut­zung von Smart­pho­nes im Stra­ßen­ver­kehr.


Bun­des­weit häu­fen sich die Unfälle, bei denen Ver­kehrs­teil­neh­mer schwer­ver­letzt oder sogar getö­tet wer­den, weil sie durch ihr Smart­phone abge­lenkt wur­den. Noch schnell eine SMS ver­schi­cken und die Ver­spä­tung zum ver­ein­bar­ten Treff­punkt erklä­ren oder mit Musik im Ohr auf dem Weg zur Arbeit und man sieht den abbie­gen­den Bus nicht oder hört die S-Bahn nicht, die sich unauf­halt­sam dem Bahn­über­gang nähert.

Eine von Ford in Auf­trag gege­bene Stu­die zum Thema „Ablen­kung im Stra­ßen­ver­kehr“ zeigt, dass mehr als ein Drit­tel der deut­schen Stu­di­en­teil­neh­mer wäh­rend der Fahrt Social Media-Seiten nut­zen. Ein Vier­tel aller Auto­fah­rer im Alter von 18 bis 24 Jah­ren gab an, wäh­rend der Fahrt bereits Sel­fies gemacht zu haben. Das bedeu­tet: rund 14 Sekun­den Ablen­kung.

Nur mal kurz Face­book che­cken, könne, laut Ford, rund 20 Sekun­den in Anspruch neh­men. „Das sind sehr gefähr­li­che 20 Sekun­den, in denen der Blick nicht auf den Stra­ßen­ver­kehr gerich­tet ist“, warnt Jür­gen Kog­lin, Vize­prä­si­dent des ACV. Bei 100 km/h Stunde lege ein Auto in die­ser Zeit, laut Ford, eine Ent­fer­nung von fast 560 Metern zurück – das ent­spricht der Länge von fünf Fuß­ball­fel­dern.

Online auf dem Rad und zu Fuß
Fahr­rad­fah­rer müs­sen beide Hände zum Len­ken und Brem­sen frei haben, doch das Stadt­bild ist von Rad­lern mit Handy am Ohr geprägt. „Die Kon­zen­tra­tion gehört sowohl beim Auto­fah­ren, als auch beim Fahr­rad­fah­ren auf die Straße.“, sagt Kog­lin, „Das Handy sollte wäh­rend der Fahrt in der Tasche blei­ben“, appel­liert der Vize­prä­si­dent. Wer trotz­dem nicht aufs Tele­fo­nie­ren ver­zich­ten kann, der sollte in eine Frei­sprech­an­lage inves­tie­ren.

Die Nach­rich­ten über Fuß­gän­ger, die auf­grund von Han­dy­nut­zung immer häu­fi­ger Opfer von Ver­kehrs­un­fäl­len wer­den, häu­fen sich. Mit Handy in der Hand und Musik über Kopf­hö­rer neh­men sie am Stra­ßen­ver­kehr teil. Nach einer Stu­die des Insti­tuts für Arbeit und Gesund­heit der Deut­schen Gesetz­li­chen Unfall­ver­si­che­rung (IAG) rea­gie­ren Rad­fah­rer und Fuß­gän­ger deut­lich lang­sa­mer auf Ver­kehrs­ge­räu­sche. Bereits Musik in Gesprächs­laut­stärke trübe die Wahr­neh­mung und ver­län­gere die Reak­ti­ons­zeit um 17 Pro­zent, laute Kopf­hör­er­mu­sik sogar um 44 Pro­zent. Dadurch wird das Unfall­ri­siko deut­lich erhöht.

Wie viele Unfälle auf­grund Ablen­kung durch Han­dy­nut­zung erfol­gen, kann der­zeit sta­tis­tisch nicht erfasst wer­den, da es bei der poli­zei­li­chen Unfal­ler­he­bung in Deutsch­land nicht unter­sucht wird.

Han­dy­nut­zung im euro­päi­schen Ausland
Handy am Steuer kos­tet Erst­tä­ter in Deutsch­land in der Regel ein Buß­geld von 60 Euro sowie einem Punkt im Flens­bur­ger Fahr­eig­nungs­re­gis­ter. Im Wie­der­ho­lungs­fall droht ein Fahr­ver­bot. Für Rad­fah­rer gibt es bis­lang keine Stra­fen.
Im euro­päi­schen Aus­land müs­sen Fah­rer tie­fer in die Tasche grei­fen. Ob Auto- oder Fahr­rad­fah­rer, wer in Frank­reich mit dem Handy am Ohr erwischt wird, muss mit 135 Euro Strafe rech­nen. Wie hier­zu­lande droht Wie­der­ho­lungs­tä­tern der Füh­rer­schein­ent­zug. Auch in Däne­mark und Schwe­den fal­len 134 Euro an, wer beim Rad­fah­ren mit dem Handy erwischt wird. In Groß­bri­tan­nien war­nen die Regie­rung und das staat­li­che Gesund­heits­sys­tem Natio­nal Health Ser­vice mit Pla­kat­kam­pa­gnen Fuß­gän­ger davor, sich im Stra­ßen­ver­kehr vom Handy ablen­ken zu lassen.

Der ACV Automobil-Club Verkehr ist derzeit mit seinen 300 000 Mitgliedern der drittgrößte Automobil-Club in Deutschland. Der Verein bietet seinen Mitgliedern umfassenden Schutz und Sicherheit im mobilen Leben und steht rund um die Uhr europaweit mit Rat und Tat zur Verfügung. Er ist serviceorientiert, leistungsfähig, preiswert und hat für jeden das optimale Leistungspaket.

Quelle: Automobil-Club Verkehr

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