Die im Peugeot 208 erstmals eingesetzte Motorengeneration (interne Kennung: EB), die eine Eigenentwicklung ist, soll durch einen hohen Wirkungsgrad sowie geringe Verbrauchswerte und Schadstoffemissionen bestechen – ohne dabei aber Kompromisse bei den Fahrleistungen oder beim Fahrkomfort einzugehen. Mit dieser Downsizing-Strategie unternimmt die Löwenmarke einen weiteren Schritt zur weltweiten CO2-Reduktion. Auf den deutschen Markt kommen die neuen Dreizylinder-Motoren ab September in der Variante 1.2 l VTi zur Auslieferung. Der 1.0 l VTi folgt Ende des Jahres.
Als echtes Leichtgewicht erweist sich der 1.0 l VTi mit 50 kW (68 PS) und einem maximalen Drehmoment von 95 Nm. Er wiegt 25 Kilogramm weniger als der aktuelle Referenzmotor im Peugeot 107 und emittiert in der Einstiegsversion lediglich 99 g/km CO2, was einem kombinierten Verbrauch von 4,3 Liter auf 100 km entsprechen soll. Der 1.2 l VTi mit 60 kW (82 PS) und 118 Nm soll die gleichen Fahrleistungen wie der aktuelle 1.4-Liter-Aluminium-Motor bieten, ist aber 21 Kilo leichter und gut 25 Prozent sparsamer. Auf 100 Kilometer soll er 1,5 bis 2,0 Liter weniger Sprit benötigen. Er emittiert mit 104 Gramm CO2 pro Kilometer 25 Gramm weniger als der 1.4-Liter und lediglich fünf Gramm mehr als der 1.0 l VTi.
Bei der Entwicklung der neuen Motorengeneration konzentrierten sich die Ingenieure besonders auf die Kraftstoffverbrennung. So wurde die Aerodynamik der Brennkammer (Ansaugrohre, Kolbenköpfe) verbessert, die Zündung angepasst und die Abgasrückführungsrate erhöht, was sich positiv auf die Verbrauchswerte auswirkt. Für die Klasse außergewöhnlich ist der Einsatz eines ins Gehäuse integrierten Steuerzahnriemens mit Ölschmierung zur Verringerung des Betriebsgeräusches.
Zu den technischen Finessen der Dreizylinder-Motoren zählt außerdem die Ölpumpe mit variablem Hub, deren Steuerung für konstant optimalen Druck sorgt. Für ein verbessertes Warmlaufverhalten und einen dementsprechend geringeren CO2-Ausstoß wird in den Motoren das sogenannte „Split Cooling“-System eingesetzt: Beim Anlassen arbeiten Zylinderkopf und Zylinderblock mit unterschiedlichen Kreisläufen, um die Erwärmung des Zylinderblocks zu beschleunigen. Eine Ausgleichswelle sorgt beim 1.2 VTi zudem für einen ruhigen Lauf.
In den EB-Motorblöcken konnte die Reduktion der mechanischen Reibung mit Hilfe spezieller Technologien um 30 Prozent im Vergleich zum Dreizylinder-Referenzmotor des 107 reduziert werden. Dadurch wird der Dreizylindermotor zum neuen Maßstab in seinem Segment. Die einzelnen Maßnahmen:
– DLC-Beschichtungen (Diamond Like Carbon) auf den Kolbenachsen, Ringen und Stößeln
– In ein Gehäuse integrierter Steuerzahnriemen mit Schmierung zur Verringerung des Betriebsgeräuschs und mit gleicher Lebensdauer wie das Fahrzeug
– Kurbeltrieb mit verbesserter Positionierung der Pleuelstange/ Kurbelwelle (Exzentrizität)
– Geregelte Ölpumpe für bedarfsgerechte und sparsame Schmierung
Der Zylinderkopf aus Aluminiumlegierung verfügt über vier Ventile pro Zylinder, indirekte Mehrpunkt-Einspritzung und variable Nockenwellenverstellung (VVT). Die Herstellung dieses Zylinderkopfes erfolgt nach einem speziellen Verfahren, PMP (Process à Moule Perdu) genannt, das nur im Peugeot-Werk Charleville und in wenigen anderen Fertigungsstätten weltweit angewendet wird. Vorteil dieses Verfahrens sind die reduzierte Teileanzahl und ein verringertes Volumen der Gesamteinheit sowie bei EB-Motoren die Integration von Abgaskrümmer, Kühlmittelaustrittsmodul und Motorträger in den Zylinderkopf.
Insgesamt 52 Patentanmeldungen, von denen sich 23 mit der Architektur des Motors und seiner Peripherie beschäftigen, 20 mit der Motorsteuerung und 9 mit den spezifischen Herstellungsverfahren und -geräten, stehen stellvertretend für das technische Potential, das in der neuen Motorengeneration steckt.
Bis 2013 plant Peugeot für den 208 auch eine Version des 1.2 VTi 3-Zylindermotors mit STOP & START-System und automatisiertem Schaltgetriebe, deren CO2-Ausstoß nur noch 95 g/km betragen wird. Im Zuge der weiteren Entwicklung will Peugeot außerdem auch Aufladung und direkte Einspritzung für die neue Motorserie einführen, die in ihrer Konzeption schon von Beginn an auf zukünftige Standards, insbesondere mit Blick auf die Abgasnorm Euro6, ausgerichtet wurde.
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Fotos: Peugeot
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