Zum Modelljahr 2014 erfährt der Nissan Micra eine optische wie technische Aufwertung, die weit über ein Facelift für die zweite Hälfte des Modellzyklus hinausgeht. Auch wenn die ab September zu den Händlern rollende Neuerscheinung weiter auf der vierten Generation des erstmals 1983 vorgestellten Modells basiert, spricht Nissan daher von einem „neuen“ Micra. Gerechtfertigt wird der Status schon allein durch die neu gestalteten Front- und Heckpartien, die umfassende Änderungen an Blechteilen beinhalten. Zugleich hat Nissan auch den Innenraum gründlich renoviert: Die Mittelkonsole, die Polsterstoffe und die Oberflächen sind neu sowie USB- und AUX-in-Anschlüsse integriert.
Je nach gewählter Ausstattung kommt der neue Micra in den Genuss einer Infotainment-Zentrale – bestehend aus einem Audio-System und einem Navigationssystem mit moderner Touchscreen-Technik für das vergrößerte Display. Außen sorgen zwei neue Farben und neu gestylte Leichtmetallfelgen im Format 15 und 16 Zoll für eine attraktivere Optik.
Zu den Technik-Highlights zählen der Dreizylinder-Benziner mit Direkteinspritzung und Kompressoraufladung (DIG-S) sowie die clevere Einparkhilfe Parkguide (oder auch Parking Slot Measurement – PSM), die beim Vorbeifahren an einer Parklücke exakt deren Länge taxiert. Der Intelligent Key (I-Key) erlaubt in Verbindung mit einem Start/Stopp-Knopf nicht nur einen drahtlosen Zugang zum Innenraum, sondern auch das Anlassen des Motors ohne konventionellen Zündschlüssel.
Die augenfälligsten Änderungen finden sich am Exterieur. Mit einem neuen Grill, in dem das Nissan Logo von einer V-förmigen Chromleiste gehalten wird, betonten die Designer stärker die Familienzugehörigkeit des Micra.
Doch nicht nur der Grill, auch die Haube, die Kotflügel, die Scheinwerfer und der vordere Stoßfänger wurden neu gezeichnet, die – je nach Version optionalen oder serienmäßigen – Nebelscheinwerfer neu geformt und mit einer Chromumrandung versehen.
Auch am Heck blieb nichts mehr beim Alten: Ein neu geformter Stoßfänger und Heckleuchten in LED-Technik sorgen hier für eine neue Optik. Den frischen Auftritt runden neue 15-Zoll-Leichtmetallfelgen (Serie ab Acenta) oder geschmiedete (und optionale) 16-Zöller aus Aluminium ab. Effekt hier: Der neue Micra steht jetzt breiter auf der Straße als der Vorgänger.
Die Farbpalette trägt ihren Teil zur Blutauffrischung bei. Zu den bislang erhältlichen acht Farben kommen Pacific Blue – ein Perlmetallic-Ton in Türkis – und Platinum Sage – ein grünlicher Metallic-Ton hinzu.
Im Innenraum soll der neue Micra mit vielen Verbesserungen qualitativer wie technischer Art punkten. Die Modifikationen beginnen bei klar ablesbaren Graphiken für die Rundinstrumente und setzen sich über eine komplett neue Mittelkonsole samt neu gestylter Lüftungsdüsen bis hin zu neuen Sitzen fort.
Ein glänzend schwarzes Klavierlack-Finish für den Mittelkonsolen-Bereich und silberne Akzente am Schalthebel tragen ebenso zu einem wertigeren Ambiente bei wie die neuen Sitze und qualitativ verbesserte Oberflächen für Türtafeln und Armablagen. Visia- und Acenta-Versionen kommen mit einem strapazierbaren Stoffbezug, das Top-Modell Tekna mit einem Polsterstoff in Wildleder-Anmutung mit doppelten Nähten.
Bis auf die Einstiegsversion Visia warten alle neuen Nissan Micra mit nun nahtlos in die Mittelkonsole integrierten Audio-Anlagen auf – inklusive sorgfältig abgestimmter Oberflächen in glänzendem oder mattem Schwarz.
In den Armaturenträger integriert sind neue AUX-In- und USB-Ports. Ein 12V-Anschluss gestattet das Aufladen von Mobiltelefonen oder MP3-Spielern während der Fahrt.
Noch interessanter ist jedoch, dass auch die neue Version des Infotainmentsystems Nissan Connect jetzt für die Micra-Baureihe angeboten wird. In der nunmehr zweiten Generation wurde es um neue Funktionen und einen in der Diagonale von 5,0 auf 5,8 Zoll (12,7 auf 14,7 Zentimeter) vergrößerten Touchscreen samt verchromten Bedientasten erweitert.
Zum Upgrade des Navigationssystems gehört unter anderem die Funktion Eco-Routing, die automatisch die potenziell verbrauchsärmste Streckenführung auswählt. Sie wird ergänzt um eine neuartige Verbrauchsanzeige und zeigt zudem grafisch an, wie sparsam (oder auch nicht) der Fahrer gerade unterwegs ist. Je effizienter die Fahrweise und je gefühlvoller der Gasfuß, desto höher der ausgewiesene Punktestand.
Das größere Display erleichtert nicht nur das Ablesen von Karten und Richtungsanweisungen, sondern auch das Einblenden von Album-Titeln aus der auf der Festplatte im Auto hinterlegten Musik-Bibliothek des Micra-Fahrers.
Das erweiterte Arsenal von Nissan Connect umfasst außerdem die Google Send-to-Car-Funktion. Via Google Maps und das Internet ist es damit möglich, eine Reise schon vom PC, Laptop oder Tablet-Computer aus zu planen und die Daten zur Route schon vor Fahrtantritt ans Auto zu senden. Über einen Link zur Google Datenbank POI (Points of Interest) lassen sich zugleich Informationen zu Hotels, Restaurants oder Sehenswürdigkeiten abrufen. Aber auch Wetterprognosen, Flugpläne oder Treibstoffpreise der Tankstellen vor Ort sind blitzschnell zugänglich.
Gleichfalls neu: eine Spurwahlempfehlung an Autobahnabfahrten via farbiger Pfeilgraphik und die Einblendung von Tempobegrenzungen mit akustischer und visueller Warnfunktion, falls ein zuvor vom Fahrer festgelegter Toleranzbereich überschritten wird.
Dank elektrischer Servolenkung und einem Wendekreis von nur 9,3 Metern soll sich der kompakte Nissan schon von Haus aus pudelwohl in Städten fühlen. Eine Tugend, die durch die innovative Einparkhilfe Parkguide noch deutlicher zutage tritt. Der Parkguide soll helfen, beim Vorbeifahren an einer Parklücke deren Länge exakt zu taxieren. Ist der Nissan Micra nicht schneller als 25 km/h, „scannen“ zwei seitliche Radarsensoren den Parkraum und melden das Ergebnis auf ein Display im Instrumentenbrett. Die Messung kann in drei Schwierigkeitsstufen den Einparkkünsten des jeweiligen Lenkers angepasst werden: Vom Anfänger bis zum Experten.
Der Nissan Micra ist mit dem DIG-S-Motor (für Direct Injection Gasoline – Supercharged), ein 1,2 Liter großer Dreizylinder mit Benzindirekteinspritzung und Kompressor-Aufladung bestückt. Er leistet 72 kW (98 PS) und soll sich in Verbindung mit dem serienmäßigen Fünfgang-Handschaltgetriebe mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,1 Liter/100 km (CO2: 95 g/km) begnügen. Das serienmäßige Stopp/Start-System, das den Motor im Stillstand automatisch abstellt, soll den Verbrauch um bis zu vier Prozent senken.
Alle Versionen des neuen Micra mit DIG-S-Motor tragen am Heck das Nissan Pure-drive-Logo – Ausweis einer CO2-Emission von weniger als 120 g/km. Denn auch die DIG-S Version mit stufenlosem CVT-Automatikgetriebe unterbietet mit 115 g/km den mittlerweile Nissan-intern von 130 auf 120 g/km abgesenkten Grenzwert.
Der Einstiegs-Motor für den neuen Micra schöpft aus ebenfalls 1,2 Liter Hubraum 59 kW (80 PS). In Verbindung mit dem Handschalter emittiert der Sauger 115 g/km an CO2 und qualifiziert sich damit ebenfalls für die Pure-drive-Fraktion.
Die Angebotsstruktur orientiert sich auch beim neuen Nissan Micra an der von Nissan bekannten Dreigleisigkeit: Oberhalb der Basisversion Visia ist die mittlere Line Acenta positioniert, auf die dann die Top-Version Tekna folgt.
Der Visia steht auf 14 Zoll großen Stahlfelgen. Elektrische Servolenkung inklusive höhenverstellbarer Lenksäule, Zentralverriegelung mit Fernbedienung und elektrische Fensterheber (vorn) sind bereits Standard. Ebenso serienmäßig: Das Sicherheitspaket mit Fahrer- und Beifahrer-Airbag, Seiten- und Kopf-Airbags sowie ABS und ESP.
Der Acenta wird durch 15-Zoll-Leichtmetallfelgen, Nebelscheinwerfer, Chromakzente, in Wagenfarbe lackierte Türgriffe, Spiegel und Rammschutzleisten, einen Dachspoiler, eine manuelle Klimaanlage, eine Armablage für den Fahrer, ein Lederlenkrad und einen CD-Player mit Bluetooth®-Schnittstelle veredelt.
Im Nissan Micra Tekna kommt zusätzlich Nissan Connect zum Zuge – die voll in die Mittelkonsole integrierte Infotainment-Anlage. Darüber hinaus eine Klimaautomatik, hintere Einparksensoren im Verbund mit der Einparkhilfe Parkguide, wildlederartige Stoffsitzbezüge, elektrisch anklappbare Außenspiegel sowie ein Regensenor und eine Fahrtlichtautomatik. Außerdem sind ein Panorama-Glasdach und der praktische Intelligent Key an Bord.
Neu hinzu kommen die bei den Acenta und Tekna Versionen optional erhältlichen 16-Zoll-Leichtmetallfelgen. Acenta-Käufer können sich ab sofort über eine neue Option hinsichtlich des Fahrkomforts freuen – die Klimaautomatik. Ein entscheidender Vorteil des Micra gegenüber seinen Mitbewerbern.
Auf dem Tekna-Niveau offeriert Nissan zusätzlich Möglichkeiten zur weiteren Individualisierung eines Nissan Micras. So können Kunden zum Beispiel ihre bevorzugte Farbe für die Radnabenabdeckungen, Türgriffe und Spiegelkappen wählen; im Innenraum ist es möglich, den Schaltknauf und dessen Konsole, die Einfassungen der Lüftungsdüsen und die Velours-Teppiche dem persönlichen Farbgeschmack anzupassen.
Fotos: Nissan