Für die BMW Group ist elektrisches Carsharing eine wichtige Säule, um urbane Mobilität nachhaltig mitzugestalten, Verkehr zu reduzieren und einen Beitrag zu mehr Lebensqualität in der Stadt zu leisten. Um dieses Ziel gemeinsam mit den Städten erreichbar zu machen, gründete die BMW Group Anfang 2015 das Kompetenzzentrum Urbane Mobilität. Das hier zusammengeführte Expertenteam entwickelt gemeinsam mit Städten und allen relevanten Interessensgruppen nachhaltige Konzepte für zukünftige Mobilität in urbanen Räumen. Mit der heutigen Pressekonferenz nimmt das BMW Kompetenzzentrum seine Arbeit offiziell auf.
Gleichzeitig stehen ab sofort in Deutschland 100 rein elektrisch angetriebene BMW i3 für die DriveNow Carsharing Kunden in Berlin, Hamburg und München zur Verfügung. In London erfolgte die Einflottung des BMW i3 bei DriveNow bereits im Mai. Weitere Städte in Deutschland und Europa folgen zeitnah.
DriveNow konnte in den vergangenen vier Jahren bereits mehr als 470.000 Kunden weltweit gewinnen, davon rund 430 000 in Deutschland und 120.000 in Berlin. Seit 2013 waren in München und Berlin im Rahmen der Forschungsprojekte WiMobil und ePlan 60 rein elektrische BMW ActiveE bei DriveNow im Einsatz. Sie haben sich im Alltagseinsatz hervorragend bewährt und werden jetzt durch 40 BMW i3 in Berlin und jeweils 30 BMW i3 in Hamburg und München ersetzt.
Für die BMW Group zählt aber auch, dass elektrisches Carsharing eine wichtige Funktion hat, die Elektromobilität in Deutschland generell voranzubringen. Elektrische Carsharing-Fahrzeuge tragen dazu bei, dass Ladesäulen in den Städten stärker ausgelastet und vorhersagbar genutzt werden. Das führt dazu, dass Elektromobilität für die Bevölkerung rasch sichtbar und einfach zugänglicher wird, im Alltag dazugehört und aus der Nische geholt wird. Dadurch werden Barrieren abgebaut und der Zugang zur Elektromobilität erleichtert.
Die Lebensqualität in den immer dichter besiedelten Städten kann deutlich verbessert werden, indem der öffentliche Raum anders genutzt wird. Wenn ein Gutteil des heute benötigten Parkraums künftig dafür zur Verfügung steht, kann genau das gelingen. Um das zu erreichen, sind Mobilitätskonzepte und Rahmenbedingungen vonnöten, welche Bürger für urbane Mobilität auch ohne eigenes Automobil begeistern. Der öffentliche Personennahverkehr bleibt dabei das Rückgrat für die Mobilität im urbanen Raum. Durch die Ergänzung des ÖPNV mit Carsharing und allen anderen Verkehrsträgern sowie durch eine nahtlose intermodale Anbindung können dann alle Wege in einer Stadt zurückgelegt werden. In der Folge ergeben sich signifikante Entlastungen beim Parkraumsuchverkehr und Stellplatzbedarf sowie Verbesserungen bei Luftqualität und Lärmemissionen.
Diesem Ansatz tragen auch die kürzlich bekannt gewordenen Eckpunkte des Carsharing-Gesetzes der Bundesregierung grundsätzlich Rechnung. Damit wird es den Städten ermöglicht, Carsharing gegenüber dem privaten Pkw beim Parken im öffentlichen Interesse zu privilegieren. Unter der Voraussetzung, dass derartige Anreize für die Nutzer von stationsbasiertem und stationsunabhängigem Carsharing gleichermaßen gelten, könnten sie die Verbreitung des nachhaltigen Mobilitätsverhaltens deutlich vorantreiben.
Gleiches gilt für das bereits beschlossene Elektromobilitätsgesetz, das Städten unter anderem die Möglichkeit einräumt, Parkflächen exklusiv für Elektrofahrzeuge auszuweisen. Auch dieser Anreiz kann auf die Ziele einer Gemeinde einzahlen, weniger Emissionen ausgesetzt zu sein. In Verbindung mit einer durchdachten Strategie für nachhaltige Stadtentwicklung können Kommunen Impulse setzen und die Weichen für lebenswertere Umfeldbedingungen stellen.
Die BMW Group hat die sich ändernden Herausforderungen an Mobilität erkannt und die Unternehmensstrategie dahingehend erweitert. Die strategische Zielsetzung reicht bis in das Jahr 2020 und ist klar definiert: Das Unternehmen wird zum weltweit führende Anbieter von Premium-Produkten und Premium-Dienstleistungen für individuelle Mobilität. Dies umfasst neben DriveNow auch andere Services wie ParkNow und ChargeNow. Der hohe Parkdruck in Innenstädten auf der ganzen Welt verursacht viel Parksuchverkehr und damit unnötige Emissionen und ist für Autofahrer oft der unangenehmste Teil einer Fahrt. ParkNow dient als integrierte Plattform, über die das Parken im öffentlichen Raum sowie auf privaten Stellplätzen organisiert werden kann.
Für den Nutzer liegen die Vorteile auf der Hand. Aber auch die städtische Parkraumüberwachung profitiert, wenn Parktickets online bezahlt werden können und die Aufstellung von Parkscheinautomaten reduziert werden kann. Je nach aktueller Nachfrage von Parkplätzen ist es zudem möglich, den Verkehr mithilfe von Echtzeit-Informationen im Fahrzeug so zu lenken, dass dem Fahrer, basierend auf einem lernenden Algorithmus, die Wahrscheinlichkeit für einen Parkplatz in einer konkreten Straße angezeigt wird. So kann Suchverkehr in einer Gegend von vornherein vermieden werden, in der ohnehin kein Parkplatz verfügbar ist. Im nächsten Schritt ergibt sich eine weitere Steuerungsmöglichkeit, indem die Preise für das Parken direkt an die aktuell herrschende Nachfrage angepasst werden.
Noch einen Schritt weiter vorn setzt die Funktion „intermodale Routenführung“ im BMW i3 an, die im Navigationssystem bereits integriert ist. Sie zeigt bei aktivierter Zielführung nicht nur die effizienteste Fahrtstrecke zum Zielort an, sondern auch eine intermodale Verbindung, wenn dies der effizienteste Weg zum Ziel ist. Beispielsweise kann an Hand präziser Fahrplandaten der Umstieg auf ein Verkehrsmittel des ÖPNV oder auf ein Leihrad von Call-a-bike in die Routenführung integriert werden. Mit der „intermodalen Routenführung“, die nach und nach in alle Fahrzeuge der BMW Group integriert werden wird, kann zusätzlicher Verkehr vermieden und der Fahrer aktiv auf alternative Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs hingewiesen werden.
Die beschriebenen technischen und konzeptionellen Lösungen sind ein Teil des permanent wachsenden Portfolios der BMW Group. Im intelligenten Zusammenspiel bergen sie die Möglichkeit, Verkehr in Städten künftig neu zu organisieren. Die langfristige Vision ist eine lebenswertere Stadt, in der durch die effizientere Organisation von Mobilität neuer Lebensraum entsteht. Oberste Prämisse des Kompetenzzentrums ist, dass die Verfügbarkeit der Mobilität für jeden Nutzer mindestens auf dem aktuellen Niveau beibehalten wird – Verzicht und erzwungenes Verhalten sind keine Option. Stattdessen werden die Mobilitätsangebote so verbessert und aufeinander abgestimmt, dass die Nutzung für die Bürger die logische Konsequenz ist.
Foto: BMW
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