Citroën 2CV | Foto: CitroënCitroën 2CV

Citroën 2CV aus dem Jahre 1948 zu besichtigen

Auf dem Oldtimer-Salon Rétromobile 2018, der vom 7. bis 11. Februar in Paris stattfindet, ehrt Citroën zwei Ikonen: Der Citroën 2CV aus dem Jahr 1948 feiert seinen 70. Geburtstag und der Citroën Méhari aus dem Jahr 1968 seinen 50. Zu besonderen Anlässen wie diesen stellt die Marke den Urvater des 2CV aus, den Prototypen TPV („Toute Petite Voiture“ = ganz kleines Auto) aus dem Jahr 1939. Darüber hinaus bereitet Citroën ein weiteren großen Geburtstag vor: In 2019 feiert die Marke ihr hundertjähriges Jubiläum.

Der Citroën 2CV wird 70 − der volksnahe Mythos

Seine Weltpremiere feierte der Citroën 2CV auf dem Pariser Automobilsalon 1948 im Beisein des damaligen französischen Staatspräsidenten Vincent Auriol. Auf Anhieb raubte er dem Publikum den Atem. Einige machten sich über seine außergewöhnliche Silhouette lustig − andere bemerkten bereits, dass der Citroën 2CV über sämtliche Eigenschaften verfügte, die zahlreichen damaligen Modellen fehlten, darunter Schlichtheit, Leichtigkeit, Agilität, Komfort und Vielfältigkeit.

Nach der Vorstellung des Citroën 2CV gab der hohe Bestelleingang der Marke und ihren visionären Entwicklern Recht. Entwicklungsleiter André Lefebvre stattete den Citroën 2CV mit für damalige Zeiten zahlreichen pfiffigen Technologien aus, wie einem Frontantrieb, einer weichen Federung mit langem Federweg und einem luftgekühlten Zweizylinder-Motor.

Der volksnahe Citroën 2CV wurde zum festen Bestandteil der Gesellschaft: Bauern, Priester, Familienväter und Studenten saßen am Steuer. Das beliebte Modell blickt auf eine einzigartig lange Karriere von 42 Jahren zurück. Bis 1990 wurden mehr als 5,1 Millionen Citroën 2CV (inklusive Kastenwagen) verkauft. Heute zählt der als „Ente“ bekannte Citroën 2CV zu den Ikonen der Automobilgeschichte und zum Mittelpunkt einer großen Sammlergemeinde weltweit.

TPV, Urvater des Citroën 2CV (1939)

Das Projekt TPV, der Urvater des Citroën 2CV, wurde 1936 vorgestellt. Ziel des Projekts war, ein „ganz kleines Auto“, ein „Toute Petite Voiture (TPV)“ für jedermann, zu entwickeln. Das Fahrzeug sollte die Anforderungen im ländlichen Raum erfüllen und für die arbeitende Klasse erschwinglich sein − in einer Zeit, in der das Automobil ein Luxusobjekt war. Schlichtheit, Wirtschaftlichkeit und Vielseitigkeit lauteten die Vorgaben: „Vier Personen und fünfzig Kilogramm Kartoffeln oder ein Fässchen mit einer Spitzengeschwindigkeit von 60 km/h befördern zu können“. Das Ergebnis hatte 370 Kilogramm Leergewicht und kostete in der Produktion ein Drittel eines Citroën 11CV. Der Prototyp TPV hatte lediglich einen Scheinwerfer, denn die damalige Gesetzgebung schrieb keine zwei Scheinwerfer vor.

1939 standen rund 250 Vorserienmodelle zum Pariser Automobilsalon bereit. Aufgrund des Kriegsausbruchs fand dieser allerdings nicht statt. Die Fahrzeuge wurden absichtlich zerstört oder versteckt. Heute sind nur noch vier Exemplare übrig, darunter das restaurierte Modell, das auf der Rétromobile ausgestellt wird. Drei weitere wurden 1994 auf dem Speicher eines Bauernhofs in der Nähe des Citroën Entwicklungszentrums im französischen la Ferté-Vidame entdeckt.

Citroën Méhari 1968-1987

Der Citroën Méhari wird 50 – Konventionen in Frage stellen

Im Mai 1968, als eine ganze Generation auf den Pariser Straßen mehr Freiheiten forderte, überraschte Citroën mit der Präsentation des Méhari, einem Fahrzeug mit hohem Freizeitwert, das seiner Zeit weit voraus war. Der außergewöhnliche, offene Citroën Méhari basierte auf der Plattform der Citroën Dyane 6.

Der  Citroën Méhari war der ideale Begleiter für Ausflüge ans Meer. Seine leichte Karosserie aus ABS-Kunststoff (525 Kilogramm) war nicht rostanfällig. Zudem ließ sie sich außen wie innen mit einem simplen Wasserstrahl reinigen.

Der Citroën Méhari steht für Freiheit und für eine schlichte, sorgenfreie Lebensart. Bis heute ist er ein Phänomen der Automobilgeschichte. Der Citroën Méhari blickt auf eine große Karriere in bekannten Kinofilmen (beispielsweise in „Der Gendarm von Saint-Tropez“ mit dem berühmten französischen Schauspieler Louis de Funès) und in bedeutenden Wettbewerben in aller Welt (darunter Raid Lüttich-Dakar-Lüttich 1969, Raid Paris-Kaboul-Paris 1970) zurück.

In nahezu 20 „Lebensjahren“ (bis 1987) wurden rund 145.000 Exemplare des Citroën Méhari produziert.

Zwei einzigartige Werke feiern den nostalgischen Charakter des Citroen 2CV und des Méhari

Da der Citroën 2CV und der Méhari bei einer ganzen Generation Kindheitserinnerungen wecken, werden die Geburtstage dieser Automobil-Ikonen auch künstlerisch begangen. Zwei eindrucksvolle Werke von Stéphane Gillot bringen jedes einzelne Teil der legendären Modelle zur Geltung.

Der Künstler und Fernsehproduzent war schon als Kind vom Modellbau fasziniert. Heute lässt er das Imaginäre wieder aufleben. Mithilfe von Kunstschmieden schneidet er alte, nostalgische sowie industrielle Gegenstände aus und verarbeitet sie zu Gittern wie in Modellbaukästen. Die flach angeordneten Elemente vermitteln das Gefühl, Teil eines brandneuen Modellbaukastens zu sein, der nur darauf wartet, zu neuem Leben zu erwachen. Im Gegensatz zum herkömmlichen, miniaturisierten Modellbau schafft Stéphane Gillot Werke im Maßstab 1:1 aus geschichtsträchtigen Teilen. Im Oktober 2017 stellte der Künstler zwölf seiner Werke im Pariser „Théâtre de la Madeleine“ aus, vom VéloSolex bis zum Tischfußball Bonzini.

Auf der Oldtimer-Messe Rétromobile stellt Citroën Stéphane Gillots Vision des legendären Méhari sowie sein neuestes Werk mit dem einzigartigen Citroën 2CV aus. Bereits auf den ersten Blick wecken diese beeindruckenden Kreationen freudige Kindheitserinnerungen (www.1on1.fr und Facebook).

Das Logo des hundertjährigen Jubiläums der Marke wird enthüllt

Auf der Rétromobile 2018 wirft die Marke Citroën einen Blick voraus auf Ihr hundertjähriges Jubiläum. Das Jahr 2019 wird von zahlreichen feierlichen Ereignissen geprägt. Auf der Oldtimer-Messe wird nun das Logo des Jubiläums enthüllt. Es trägt den Namen der Marke „Origins“, die im Juni 2016 zur Eröffnung des virtuellen Museum Citroën Origins gegründet wurde. Origins steht für alle Ereignisse und Produkte, die mit der Geschichte der Marke verbunden sind. Als Augenzwinkern an das ursprüngliche Logo der Marke aus dem Jahr 1919 wird der Doppelwinkel in einem Oval eingerahmt. Der Doppelwinkel geht auf das erste Unternehmen von André Citroën zurück, das sich auf die Fertigung von Winkelzahnrädern spezialisierte.

Wie jedes Jahr haben Besucher die Möglichkeit, sich am Citroën Stand mit Vertretern der Citroën Clubs auszutauschen. In einem Merchandising-Shop werden zudem Produkte rund um Citroën angeboten.

Bis zur Rétromobile gibt das Online-Museum Citroën Origins dem Besucher einen Einblick in die legendären Modelle der Marke mit dem Doppelwinkel: citroenorigins.de.

Fotos: Citroën