Ausbau des Netzanschlusses an dreißig Tankstellen
Die Aral AG, ein Unternehmen der bp Gruppe in Deutschland, hat Siemens Smart Infrastructure mit dem Ausbau des Netzanschlusses an dreißig ausgewählten Tankstellen beauftragt. Die Installation von intelligenten Ortsnetzstationen ermöglichen es Aral, ihre Tankstellen mit Ultraschnellladetechnologie für Elektrofahrzeuge aufzurüsten. Die Installation soll bis Ende Februar abgeschlossen sein.
Wichtige Voraussetzung für Hochlauf der Elektromobilität
Der Ausbau von öffentlicher Ladeinfrastruktur ist eine wichtige Voraussetzung für den Hochlauf der Elektromobilität. Durch das gemeinsame Projekt wird Aral und Siemens zusammen einen wichtigen Beitrag zum Aufbau von öffentlichen Schnelllademöglichkeiten leisten.
„Die Ausstattung unserer Stationen mit Ultraschnellladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ist ein Baustein für die Gestaltung der Aral Tankstelle der Zukunft. Um das Laden vergleichbar schnell wie das Auftanken von Fahrzeugen mit konventionellen Kraftstoffen zu machen, investieren wir in ultraschnelle Ladesäulen mit einer Leistung von bis zu 350 kW. Doch mit den Ladesäulen allein ist es hier nicht getan: Erst durch einen leistungsfähigen und zuverlässigen Netzanschluss wird die Umrüstung möglich. Daher freuen wir uns, Siemens als Experten für elektrische Infrastrukturen an unserer Seite zu haben.“
Patrick Wendeler, Vorstand der Aral AG
Aufrüstung des Netzanschlusses auf einen Mittelspannungsanschluss
Die meisten Tankstellen verfügen aktuell nur über einen Niederspannungsanschluss. Um den durch die Schnellladesäulen zusätzlich entstehenden Strombedarf decken zu können, muss der Netzanschluss auf einen Mittelspannungsanschluss mit sehr viel höherer Leistung aufgerüstet werden. Dies geschieht mithilfe der Ortsnetzstationen. Sie verbinden die Ladeinfrastruktur der Tankstellen mit dem öffentlichen Stromnetz und bestehen aus je einem hermetisch gekapseltem Transformator, einer gasisolierten Mittelspannungsschaltanlage vom Typ 8DJH sowie einer Sivacon S8 Niederspannungsschaltanlage.
Durch den Einsatz von kommunikationsfähiger Hardware sowie Internet-of-Things (IoT) Technologie kann sich Aral jederzeit über den Zustand der Ortsnetzstationen informieren. Dadurch soll die blau-weiße Tankstellenmarke die Funktionsbereitschaft ihrer Ultraschnellladesäulen noch besser als heute für Kunden sicherstellen können. Der Einsatz von Sensoren hilft dabei Daten zu generieren, die eine kontinuierliche Überwachung des Gesundheitszustands und des sicheren Betriebs des Equipments gewährleisten. Diese Daten werden dann über Kommunikationsschnittstellen an ein übergeordnetes, cloudbasiertes IoT-System weitergeleitet. Über eine Web-Applikation werden die Daten in sinnvoller Ergänzung zu denen der Schnellladestationen ausgewertet und visualisiert.
„Diese intelligente Ortsnetzstation ermöglicht Aral nicht nur die Einführung von Ultraschnellladetechnologie, sondern sorgt auch für höchste Zuverlässigkeit und eine bessere Netzauslastung innerhalb der bestehenden Infrastruktur. Die Überwachung der Daten in Echtzeit ermöglicht eine optimale Nutzung der Assets. Die Digitalisierung ist daher eine wichtige Voraussetzung, um ein effizientes Lastmanagement durchzuführen und die Ressource ‚Strom‘ bestmöglich zu nutzen.“
Stephan May, CEO Distribution Systems bei Siemens Smart Infrastructure
100 Prozent Ökostrom
Aral betreibt alle Ultraschnellladesäulen in Eigenregie. Sie liefern 100 Prozent Ökostrom. Die entsprechende Akkutechnik vorausgesetzt, kann das Elektrofahrzeug innerhalb von zehn Minuten Strom für eine Reichweite von bis zu 350 Kilometern laden.
Die Einführung von Hochleistungs-Ladesäulen an Aral Stationen in Deutschland ist Teil der Strategie von bp, die Zahl der weltweit betriebenen Ladepunkte von 7.000 im Jahr 2020 auf 70.000 bis 2030 zu erhöhen.
Foto: Aral Aktiengesellschaft