Eigenständigkeit und Funktionalität
Die Geschichte von Renault ist seit jeher auch die Geschichte innovativer Fahrzeugkonzepte, die sich durch formale Eigenständigkeit und beispielhafte Funktionalität vom Wettbewerb absetzen. So auch im Falle des Twizy: Der 2011 in der Serienversion vorgestellte Elektro-Zweisitzer vereint bei seiner Premiere die Vorteile von Automobil und Motorroller auf bisher nicht dagewesene Art und Weise: Er schlängelt sich emissionsfrei, leise und agil wie ein Roller durch die City, lässt sich aber dank vier Rädern, gewohnter Pedalerie und Lenkrad so leicht und komfortabel fahren wie ein Pkw. Der Clou: Fahrer und Beifahrer sitzen hintereinander in einer hochsteifen Sicherheitsfahrgastzelle.
Maßgeschneidert für die engsten Parklücken
Mit lediglich 2,3 Meter Länge und 1,2 Meter Breite findet der Twizy auch in der engsten Lücke noch einen Parkplatz. Der rekordverdächtig kleine Wendekreis von nur 6,8 Metern erleichtert das Manövrieren in schmalen Altstadtgassen. Zufahrtsbeschränkungen? Dank Elektroantrieb kein Thema. Und: Neben der Standardausführung mit 12,6 kW/17 PS und 80 km/h Höchstgeschwindigkeit, bietet Renault den Twizy 45 an. Dieser mobilisiert 7,6 kW/10 PS, ist 45 km/h schnell und darf deshalb bereits ab 15 Jahren mit dem Führerschein Klasse AM für geschwindigkeitslimitierte Kleinkrafträder und Leichtkraftfahrzeuge gefahren werden.
Studie Twizy Z.E. Concept: futuristischer Vorbote
Die Twizy-Story nimmt bereits zwei Jahre vor dem Serienstart ihren Anfang: Im September 2009 zeigt Renault auf der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt die Studie Twizy Z.E. Concept. Optik und Technik des in Perlmutt-Weiß lackierten, futuristisch anmutenden Showcars entsprechen schon weitgehend dem späteren Produktionsmodell, allerdings gibt es auch markante Unterschiede: Scheinwerfer und Blinker setzen sich aus Waben in Blütenform zusammen, und auch auf dem übersichtlichen Kombiinstrument zeigt eine stilisierte Lotusblüte die verbleibende Reichweite an. Nach und nach schließen sich die Blütenblätter und weisen den Fahrer darauf hin, wenn es Zeit ist, die nächste Ladestation anzusteuern. Die rollwiderstandsarmen Reifen im Format 135/80 R13 verstecken sich nahezu komplett hinter achteckigen Verkleidungen, so dass der Eindruck entsteht, der Twizy Concept würde über den Asphalt schweben.
2010: Premiere für die Serienversion
Erstmals zeigt Renault die Serienversion des Twizy auf dem Pariser Autosalon 2010. Wichtigste Unterschiede zur Studie: Bis auf den Spritzschutz an der Oberseite liegen die Räder nun frei, und statt Waben in Blumenform leuchten im sympathischen Twizy „Gesicht“ Rundscheinwerfer die Straße aus. Auch die Lotosblüte im Cockpit ist einer klassischen Instrumentierung gewichen. Ein optimal im Blickfeld gelegenes Display liefert zusätzlich zu den Fahrdaten die wesentlichen Informationen zu Batteriestatus, Reichweite und Energieverbrauch. Ansonsten ist das Cockpit auf die wesentlichen Funktionen reduziert, so dass sich jeder Fahrer auf Anhieb zurechtfindet.
Besonders praktisch für Shoppingtouren in die City ist eine Vielzahl von Ablagen: Unter dem Rücksitz befindet sich ein abschließbares 22-Liter-Gepäckfach. Durch einfaches Drehen der Rücksitzschale lässt sich das Stauraumvolumen auf 55 Liter erhöhen. Hinzu kommen zwei Handschuhfächer im Armaturenträger, davon eines abschließbar.
City-kompatibel auch die Reichweite: Im innerstädtischen Fahrzyklus ECE-15 soll die Lithium-Ionen-Batterie im Fahrzeugboden Energie für 90 Kilometer Fahrstrecke bereit stellen. Der Renault Twizy 45 mit gedrosselter Leistung soll bis zu 100 Kilometer schaffen.
Unterwegs in Sachen Mode
Der Marktstart für das trendige City-Mobil in Deutschland erfolgt am 21. April 2012. Flankiert wird er von publikumswirksamen Einsätzen auf Modeevents wie der Messe „Bread & Butter“ in Berlin oder der Verleihung des „new faces award FASHION“ in Düsseldorf. Auch der Twizy selbst wird ausgezeichnet: Im Juli 2012 erhält er für sein wegweisendes Design die renommierte Auszeichnung „red dot: best of the best“.
Im Juni 2013 legt Renault nach und bringt mit dem Twizy Cargo eine praktische Microtransporter-Variante des Twizy heraus – ideal für urbane Liefer-, Kurier-, Pflege- und Reparaturdienste, aber auch für Berufspendler mit erhöhtem Transportbedarf. Anstelle des Rücksitzes ist ein nach VDA-Norm 156 Liter fassendes Ladeabteil montiert. Der komfortable Zugang erfolgt durch eine abschließbare Hecktür.
Im Dienst von Feuerwehr und Polizei
Auch als Notfallfahrzeug macht der Twizy Karriere: Im April 2014 übernimmt die städtische Feuerwehr Wuppertal zwei der agilen Elektroflitzer. Die umweltfreundlichen Mini-Mobile leisten dort im Rahmen eines Feldversuchs Hilfe bei Türöffnungen und der Bekämpfung von Kleinfeuern, absolvieren aber auch Erkundungsfahrten bei größeren Bränden. Dabei spielt der Twizy vor allem seine Wendigkeit aus, die es ihm ermöglicht, auch in schmalste Gassen und Wege einzufahren. Neben der leuchtenden Feuerwehr-Optik in Signalrot und Gelb verfügen die beiden Twizy auch über Blaulicht und Martinshorn. Hinzu kommt eine stabile Heckbox mit Löschspray, Gasmessgerät, Geräten zum Öffnen von Türen, tragbaren Funkgeräten, Knickkopflampe und Sprühkreide.
Ab September 2016 ist der Twizy auch im Polizeidienst anzutreffen. Die Polizei Bonn erweitert ihren Fuhrpark um vier Renault Elektrofahrzeuge, darunter zwei Twizy Cargo. Die beiden Microtransporter sind für den Bezirksdienst unterwegs: Dank des geräumigen Ladeabteils lassen sich wichtige Utensilien wie Akten, Unterrichtsmaterialien und Einsatzgeräte für den Arbeitsalltag hinter dem Fahrerplatz verstauen.
Twizy Renault Sport F1 mit Formel-1-Technik und -Optik
Verständlich, dass der Twizy mit seiner Ausnahmestellung im Renault Modellprogramm auch die Performance-Profis von Renault Sport reizt. Sie machen 2013 aus dem City-Flitzer kurzerhand einen Rennwagen mit Front- und Heckflügel, Heckdiffusor, Karbon, Rennslicks und Formel 1-Hightech. Anstelle des Rücksitzes platzieren sie im Fond das KERS-System der damaligen Formel 1-Rennwagen zur Rückgewinnung von Bewegungsenergie, das dem Cityflitzer zusätzlich zum serienmäßigen Elektromotor weitere 60 kW/82 PS beschert. Dank des Leistungsschubs verfügt der Twizy Renault Sport F1 über die sechsfache Antriebskraft der Straßenausführung und soll in rund sechs Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit des Concept Cars beträgt 110 km/h.
Der Twizy wird zum Filmstar
2014 wird der Twizy schließlich zum Hollywood-Star: In dem Zukunftsszenario „Zero Theorem“ übernimmt der agile Cityflitzer neben den international erfolgreichen Schauspielern Christoph Waltz und Matt Damon erstmals eine Rolle in einem US-Blockbuster. Der von Altmeister Terry Gilliam produzierte Film spielt in einer düsteren Zukunft: In den Straßen Londons herrscht eine bedrückende Atmosphäre, die von schrillen Menschen, Dauerwerbung und Hektik bestimmt wird. Ohne Elektromobilität gibt es kein Vorwärtskommen mehr, eine Szenerie wie geschaffen für den wendigen Twizy. Während es für alle anderen Fahrzeuge zu eng wird, flitzen gleich 15 der wendigen Zweisitzer mit reinem Batterieantrieb durch den Großstadtdschungel.
Renault verkauft den Twizy weltweit 33.340-Mal in 55 Ländern (Stand Juni 2023). Wichtigste Märkte sind Frankreich, Deutschland, Südkorea und Italien. In Deutschland werden bis Juni 2023 rund 6.000 Einheiten des City-Flitzers zugelassen.
Foto: Renault Deutschland AG