Daihatsus Präsenz in Europa kostet das japanische Unternehmen richtig Geld. Im Januar 2013 zieht sich die Marke vom europäischen Markt zurück. Ein wesentlicher Grund des Rückzugs seien die hohen Wechselkursverluste, wie Daihatsu-Deutschland-Chef Matthias Heinz gegenüber dem Magazin AUTOStraßenverkehr erklärt. Zwar seien auch die Absatzzahlen stark gesunken, doch selbst bei steigenden Verkäufen würde Daihatsu mit jedem verkauften Auto Geld verlieren. Heinz: „Da wir in Japan produzieren, haben wir im Rahmen der Bankenkrise dramatische Wechselkursverluste hinnehmen müssen. Das habe dazu geführt, dass sich die erforderlichen Investitionen zur Erfüllung der künftigen technischen Standards in Europa nicht mehr rechneten. Der über 30 Prozent schlechtere Wechselkurs bedeute aber auch, dass im Moment jedes von Japan nach Europa verschiffte Auto einen Verlust einfahre.
Auch steigende Verkaufszahlen könnten dem Unternehmen nach Ansicht von Matthias Heinz nicht helfen, der Misere zu entkommen. „An dem derzeitigen Verlust pro verkauftem Auto“ würde das nichts ändern. 2007 hatte Daihatsu in Europa mit rund 60.700 Verkäufen sein bestes Jahr. Seither sinken die Absatzzahlen stetig und kräftig. 2010 wurden nur noch rund 20.100 Autos an den Mann gebracht, und der Daumen zeigt weiter nach unten: Die Zeitschrift zitiert aus einer Prognose der Marktforscher von IHS, nach der sich der Absatz in diesem Jahr auf rund 11.200 Fahrzeuge noch einmal fast halbieren wird.
Daihatsu-Besitzern zum Trost: Das Unternehmen will seinen 300 deutschen Händlern Anfang 2013 Service-Verträge anbieten, um den Kunden über mehr als zehn Jahre einen eigenen Service zu sichern. „Der Hersteller gewährleistet mindestens bis zum Jahr 2025 den Service der Fahrzeuge und die Lieferung von Teilen“, sagte Heinz. So wolle man sicherstellen, dass auch die gerade neu auf den Markt gebrachte Toyota-Yaris-Kopie Charade noch neue Käufer findet. (Auto-Reporter.NET/arie)
Daihatsus Rückzugsszenario: Jedes verkaufte Auto vernichtet Geld
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