VCD kritisiert fehlenden Nutzen für Verbraucher und Umwelt
Die Anfang Juli mit kleinen Änderungen beschlossene Novelle der Pkw-Verbrauchskennzeichnungsverordnung hat gestern das Bundeskabinett passiert. Am 1. Dezember 2011 tritt die Verordnung in Kraft. Bei Neuwagen werden dann farbige Energielabel eingeführt, die analog zu Kühlschränken und Waschmaschinen, neben den Verbrauchs- und CO2-Angaben zeigen soll, wie effizient das jeweilige Modell ist.
Im Gegensatz zu Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler, der dazu erklärte, das neue Pkw-Label böte Verbrauchern eine echte Hilfestellung bei der Kaufentscheidung, sieht der ökologische Verkehrsclub VCD, in dem in kürze jeden Neuwagen zierendem Label eine Mogelpackung. Auch von erhöhter Transparenz und mehr Wettbewerb zugunsten der Umwelt, kann nicht die Rede sein.
Michael Müller-Görnert, VCD-Referent für Verkehrspolitik: „Wenn Autos mit einem hohen Verbrauch nur deswegen ein gutes Label erhalten, weil sie besonders schwer sind, dann ist das Verbrauchertäuschung und dient weder der Verbraucherinformation noch entlastet es das Klima.”
Autos würden schließlich nicht aufgrund des Gewichts sondern der Größe gekauft.
„Herr Rösler macht sich damit in bewährter Tradition seiner Vorgänger zum Sprachrohr der deutschen Autoindustrie, die dank des Labels ihre spritfressenden Geländewagen mit einem grünen Mäntelchen deklarieren können. Verbraucher sollten sich nicht vom Label blenden lassen, sondern genau hinsehen, wie hoch Verbrauch und CO2-Ausstoß wirklich sind”, betont Görnert.
Bundeskabinett segnet zweifelhaftes CO2-Label für Pkw ab
Foto. VCD