Von Horst See­ho­fer (CSU) auf den Weg gebracht, beschäf­tigt sich die Regie­rung seit nun­mehr zwei Jah­ren mit der Pkw Maut. Heute steu­erte das Drama auf die Peri­pe­tie zu: die Abge­ord­ne­ten beschlie­ßen die Pkw Maut im Bun­des­tag. Ins­ge­samt 433 stimm­ten mit „Ja“, 128 stimm­ten dage­gen, sechs Abge­ord­nete ent­hiel­ten sich.


Der ACV Automobil-Club Ver­kehr kri­ti­siert den Ent­schluss des absur­den ver­kehrs­po­li­ti­schen Pro­jekts.

Der Vize­prä­si­dent des ACV, Jür­gen Kog­lin, sagt: „Hier wurde ledig­lich eine alte Stamm­tisch­luft­ho­heit aus dem Wahl­kampf neu auf­be­rei­tet. Die je nach poli­ti­scher Cou­leur frei kur­sie­ren­den Ein­nah­me­pro­gno­sen die­nen zur Über­prü­fung des even­tu­ell poli­ti­schen Mach­ba­ren mit den deut­schen Auto­fah­rern. Es beste­hen große Zwei­fel an einer ordent­li­chen Auf­be­rei­tung die­ser The­ma­tik.“

Unüber­seh­bar klafft das große Loch in der Infra­struk­tur­fi­nan­zie­rung. Der ACV hält die Betei­li­gung der Auto­fah­rer an den Kos­ten der Stra­ßen­in­fra­struk­tur nach dem Ver­ur­sa­cher­prin­zip durch­aus für ver­tret­bar, aller­dings nur unter der Maß­gabe, „dass die Mit­tel auch zweck­ge­bun­den ein­ge­setzt wer­den und nicht durch eine der­art undurch­schau­bare Pkw Maut wie sie Ver­kehrs­mi­nis­ter Dobrindt vor­schlägt“, sagt Jür­gen Koglin.

Unge­klärte Einnahme-Prophezeiungen
Nach Abzug von anfal­len­den Kos­ten, rech­net Alex­an­der Dobrindt (CSU) mit jähr­li­chen Ein­nah­men von 500 Mil­lio­nen Euro. Ver­kehrs­ex­per­ten sind skep­tisch, gehen sogar von einem Ver­lust­ge­schäft aus. Die EU-Zulässigkeit der Maut ist nach wie vor frag­lich. Stellt die EU-Kommission letzt­lich fest, sie sei nicht euro­pa­recht­kon­form und es han­dele sich um eine Benach­tei­li­gung für aus­län­di­sche Auto­fah­rer, so muss sie im Nach­hin­ein ver­än­dert oder abge­schafft wer­den. Außer­dem haben bereits meh­rere EU-Staaten Klage gegen die Aus­län­der­maut angekündigt.

Hin­ter­grund zur Pkw Maut
Der Ver­kehrs­mi­nis­ter plant die Maut im kom­men­den Jahr ein­zu­füh­ren. Deut­sche Auto­fah­rer müs­sen dann eine Jah­res­vi­gnette erwer­ben, deren Betrag wie­derum bei der Kfz-Steuer abge­zo­gen wird. Aus­län­di­sche Fahr­zeuge wer­den für die Nut­zung der Auto­bah­nen zur Kasse gebe­ten.

Auf den Druck der SPD hin, rich­ten sich Kurz­zeit­maut­ge­büh­ren für Pkw nun doch nach dem Schad­stoff­aus­stoß der Autos und es wird nicht wie zunächst geplant, eine Pau­schale erho­ben wer­den. Die 10-Tages-Vignette kos­tet dem­nach 5, 10 oder 15 Euro. Die 2-Monats-Vignette beläuft sich auf 16, 22 und 30 Euro.

Der ACV Automobil-Club Verkehr ist derzeit mit seinen 300 000 Mitgliedern der drittgrößte Automobil-Club in Deutschland. Der Verein bietet seinen Mitgliedern umfassenden Schutz und Sicherheit im mobilen Leben und steht rund um die Uhr europaweit mit Rat und Tat zur Verfügung. Er ist serviceorientiert, leistungsfähig, preiswert und hat für jeden das optimale Leistungspaket.

Quelle: ACV Automobil-Club Verkehr

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