Interview mit Christian Andersen, Bereichsleiter Marketing & PR bei Mitsubishi Motors in Deutschland
Wie gut macht sich der neue Mitsubishi Space Star vor der eigenen Haustür? Diese Frage kann sich ab sofort jeder selbst beantworten. Mit Hilfe von Augmented Reality lässt sich die Neuauflage des City-Flitzers in jede beliebige Umgebung platzieren und dort von allen Seiten unter die Lupe nehmen. Zusätzliche Software oder eine spezielle App ist nicht erforderlich: Einfach über den Browser die Seite www.space-star-erleben.de aufrufen und die virtuelle Entdeckungsreise starten. Nach dem ASX ist der Kleinwagen bereits das zweite Mitsubishi Modell, das auf diese Weise virtuell und dennoch realitätsnah erkundet werden kann.
Herr Andersen, gerade in Corona-Zeiten, in denen Abstand gewahrt und der Kontakt minimiert werden soll, bietet Augmented Reality eine gute Möglichkeit, um ein neues Fahrzeug auch außerhalb von Schauräumen zu entdecken. Können Sie nach den ersten Wochen schon ein vorläufiges Resümee ziehen?
Wir haben das AR-Projekt von Beginn an mit Hochdruck verfolgt und vorangetrieben. Nach dem ASX ist der Space Star bereits unser zweites Modell, das wir auf diese Weise erlebbar machen. Zwei Indikatoren verdeutlichen, dass unsere Strategie erfolgreich ist: Zum einen sind die Zugriffszahlen auf die Modellseiten seit der Einführung des AR-Angebots signifikant gestiegen. Und zum anderen zeigt die Verweildauer, dass die Kunden die AR-Option als ernsthaftes Tool nutzen, um die Fahrzeuge zu entdecken und sich umfassend zu informieren. Wir haben viele Fahrzeugfunktionen in unser AR-Angebot integriert, die im Alltag eine Rolle spielen. So kann man zum Beispiel das Radio einschalten, den Kofferraum beladen und die Rücksitzbank umklappen.
Einige Hersteller nutzen eigens entwickelte Apps, andere Virtual Reality (VR)-Brillen. Mitsubishi verzichtet auf beide Lösungen. Was sind die Vorteile Ihrer Lösung?
Wir stellen das Nutzererlebnis in den Vordergrund und halten daher die Hürden für den Kunden so niedrig wie möglich. Sie können einfach auf die Webseite gehen und dort das Fahrzeug erleben. Die Installation einer App ist für viele zu umständlich – gerade wenn sie das Angebot nur einmal nutzen oder ausprobieren möchten – oder mit Sicherheitsbedenken verbunden. Auch eine VR-Brille kam für uns deshalb nicht infrage. Solche Geräte sind bisher kaum verbreitet, die Zahl der potenziellen Nutzer wäre damit deutlich eingeschränkt. Gleichzeitig haben wir aber alle Funktionen einer App integriert, um ein möglichst realistisches Erlebnis zu bieten. So greift das Programm beispielsweise bei der mobilen Lösung auf die Kamera des Mobiltelefons oder Tablets zu, um das Auto in brillanter Detailtreue überall darzustellen.
Der neue Space Star ist bereits das zweite Mitsubishi Modell, das sich mit AR erleben lässt. Sind die Erfahrungen mit dem ASX in die virtuelle Space Star-Präsentation eingeflossen? Welche Veränderungen haben Sie vorgenommen?
Das Feedback unserer Kunden, aber auch unserer Händler war extrem positiv und hat uns darin bestärkt, dieses Projekt weiterzuverfolgen. Beim Space Star war es uns besonders wichtig, die AR-Option anbieten zu können. Denn dieses Modell richtet sich speziell an jüngere Zielgruppen, die sich vor dem Kauf umfassend digital informieren möchten und für die der Umgang mit digitalen Technologien selbstverständlich ist. Im Vergleich zum ASX haben wir die App noch intuitiver, benutzerfreundlicher und schneller gemacht sowie mit zusätzlichen Features angereichert.
Wie finden die Mitsubishi Partner das System, das einen Besuch im Autohaus ja eigentlich verzichtbar macht?
Die AR macht den Besuch im Autohaus ja nicht verzichtbar. Das Gegenteil ist der Fall: Wir erreichen damit Kunden und Interessenten, die den Weg ins Mitsubishi Autohaus bislang vielleicht noch nicht gefunden haben. Die Rückmeldung unserer Händler ist äußerst positiv. Sie haben erkannt, dass wir mit den AR-Angeboten den Handel unterstützen und neue Kunden erschließen. Zugleich gestaltet sich der Besuch im Showroom effizienter: Wer sich vorher schon virtuell ein Bild von seinem Wunschmodell gemacht hat, hat konkretere Vorstellungen und stellt gezieltere Fragen. Und auch die Händler nutzen die App im Showroom, um dem Kunden das Fahrzeug beispielsweise in einer anderen Farbe zu zeigen.
Welche Veränderungen/Verbesserungen an der AR-Darstellung wünschen Sie sich noch für die Zukunft?
Wir können uns eine Vielzahl von Erweiterungen vorstellen. Zunächst werden wir das Angebot auf andere Modelle anwenden und dann auch den Funktionsumfang ausbauen, um beispielsweise zusätzliche Systeme vorzustellen und erlebbar zu machen. Wie bei unseren Autos wird die Bedienung aber einfach und intuitiv sein.
Wie sieht Ihrer Meinung nach der Autokauf in zehn Jahren aus?
Auch in zehn Jahren werden unsere Kunden ihr Fahrzeug im Mitsubishi Autohaus kaufen. Wir setzen auch weiterhin auf eine enge und vertrauensvolle Beziehung zwischen Kunde und Händler, darin können wir uns von vielen Marken positiv unterscheiden. Digitale und analoge Welt werden aber immer mehr miteinander verschmelzen. Gerade im Bereich Beratung und Information wird die Digitalisierung immer wichtiger: Es wird mehr Angebote für digitale Erkundungen geben, Informationen können schneller und leichter bereitgestellt werden, technische Entwicklungen werden schneller adaptiert. Die Corona-Krise zeigt auf, wie viel Potenzial hier vorhanden ist, und wird die Entwicklung weiterer Projekte beschleunigen. Schon jetzt können bei Mitsubishi Probefahrten online vereinbart oder auch Fahrzeuge auf den Händlerwebseiten reserviert werden – das ist für Kunden und Händler gleichermaßen effizient.
Quelle: MMD Automobile GmbH