Ein Auto für alle war der Datsun Typ 14 zwar noch nicht, aber doch Nippons erstes Auto für viele. Das neue Modell nahm der Automobilität das Elitäre, zudem war es ein Fahrzeug für die felsigen Pfade und schlammigen Pisten seines Heimatlandes.
Breite und befestigte Straßen waren in Japan damals fast nur in großen Städten zu finden, ansonsten galt noch der alte Grundsatz: Wege mussten so bemessen sein, dass sich zwei Menschen begegnen konnten. Schmale Autos mit Nehmerqualitäten waren deshalb im Vorteil, und hier konnte der Nissan (Datsun) Typ 14 punkten. War er doch kaum breiter als ein Meter und sorgten unter seiner Haube stets sparsame, kräftige Vierzylinder mit unter einem Liter Hubraum für Vortrieb. Tankstellen waren damals noch rar, vor allem aber schonten die kleinen und zuverlässigen Triebwerke das Budget der Autokäufer. Schließlich sollte der Typ 14 ein Auto für den Alltag sein. Deshalb gab es ihn auch in einer so in Japan noch nicht dagewesenen Karosserievielfalt. Von der 70 Meter langen Montagelinie in Yokohama rollten geschlossene Limousinen, offene Tourer, Lieferwagen, kleine Coupés, Roadster oder Fahrgestelle für Lastwagen, mithin Fahrzeugvarianten für fast alle Einsatzzwecke.
Maximal 5.000 Fahrzeuge pro Jahr und eine fünfjährige finanzielle Verlustphase kalkulierte Nissan beim Anlauf der neuen Fließbänder in Yokohama. Eine wagemutige Prognose, wie Skeptiker damals meinten, wurden doch bis dahin nur knapp 200 Datsun Fahrzeuge pro Jahr ausgeliefert, was einem Marktanteil von immerhin 20 Prozent entsprach. Es sollte jedoch ganz anders kommen. Schon im ersten vollen Jahr rollten weit über 6.000 Nissan (Datsun) Typ 14 vom Fließband und der Konzern konnte seinen Anteilseignern bereits fünf Prozent Dividende auszahlen. Nissan brachte Nippon ins Rollen, denn der Typ 14 war ein erstes Auto für den japanischen Alltag.
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Fotos: Nissan