Verkörperung italienischen Lebensstils
Auch nach 40 Jahren ist der legendäre Fiat Panda 4×4 noch immer die perfekte Verkörperung italienischen Lebensstils. Auf einzigartige Weise verbindet er den Komfort eines kompakten Stadtautos mit außergewöhnlichen Fahrleistungen im Gelände.
Automobile Ikone
Stellantis Heritage, die für das historische Erbe der Marken FIAT, Alfa Romeo, Abarth und Lancia verantwortliche Organisation, würdigt den runden Geburtstag der automobilen Ikone mit zwei besonderen Geschenken: einem emotionalen filmischen Rückblick auf die weltweiten Abenteuer des kompakten Allradlers sowie der Komplettrestaurierung eines Fiat Panda 4×4 aus dem Jahr 2001. Dabei handelt es sich um ein Exemplar mit geringer Kilometerleistung, das durchgängig als Firmenfahrzeug im ehemaligen FIAT Werk Mirafiori in Turin diente. Das auf Neuwagen-Niveau wiederhergestellte Unikat präsentierte Stellantis Heritage anlässlich der Oldtimer-Messe Auto e Moto d’Epoca in Bologna und bietet es nun zum Verkauf an.
„In einer sich ständig verändernden Welt hat der Fiat Panda 4×4 viele Menschen über 40 Jahre kontinuierlich und voller Emotionen begleitet. Das belegen mehr als 800.000 verkaufte Exemplare von 1983 bis heute. Geprägt von Kühnheit und Zuversicht, wurde das Modell für Outdoor-Abenteuer konstruiert, geeignet für jede Witterung und jede Straßenbeschaffenheit. Das gilt auch für den von uns restaurierten Fiat Panda 4×4 Trekking aus dem Jahr 2001. Nachdem er sein gesamtes bisheriges Autoleben im Werk Mirafiori in Betrieb war, ist er nun bereit für abenteuerliche Touren, steile Bergstrecken – oder einfach zu einem netten Innenstadtausflug. Wir sind stolz auf dieses Fahrzeug. Es wird einem Sammler mit Begeisterung für italienische Automobile das Glück und die Unbeschwertheit vergangener Tage vermitteln.“
Roberto Giolito, Leiter von Stellantis Heritage
Fiat Panda 4×4, erste Generation: Star der Wüstentouren
Die Geschichte des Fiat Panda 4×4 beginnt 1983, nur drei Jahre nach dem offiziellen Debüt des von Giorgetto Giugiaro entworfenen Fiat Panda mit Vorderradantrieb. Auf dem Erfolg der zweitürigen Schräghecklimousine aufbauend, bringt FIAT eine Allradversion auf den Markt, die sich durch hervorragende Geländeeigenschaften und zugleich einen erschwinglichen Preis auszeichnet. Damit folgte der Fiat Panda 4×4 der Unternehmensphilosophie, fortschrittliche Technologie für jedermann zugänglich zu machen und gleichzeitig den typischen Charme und die Freude italienischen Lebensstils zu vermitteln.
FIAT wendet sich an Steyr-Puch in Österreich, ein führendes Unternehmen auf dem Gebiet des Allradantriebs, um das vielseitige Stadtauto Fiat Panda in einen kleinen und leichten Geländewagen zu verwandeln. Das 4×4-System fällt einfach und robust aus: Ein Hebel vor dem Schaltknauf auf dem Mitteltunnel schaltet den Hinterradantrieb zu. Auf ein Mitteldifferential verzichtet Steyr-Puch. Daher die Empfehlung, den Allradantrieb nur auf rutschigem Untergrund und bei niedriger Geschwindigkeit einzusetzen – so werden Verspannungen im Antriebsstrang vermieden. Das Fünfgang-Getriebe zeichnet sich durch einen besonders kurz übersetzten ersten Gang aus, um auch die extremen Steigungen zu bewältigen.
Die Produktion erfolgt in zwei Schritten
Bei Steyr-Puch in Graz wird die gesamte Kraftübertragung (Kupplung, Getriebe, dreiteilige Antriebswelle, Hinterachse mit Differential und Bremsen) hergestellt. Im FIAT-Werk in Termini Imerese auf Sizilien wird das Fahrzeug dann endmontiert.
Anfangs ausgestattet mit einem 965-Kubikzentimeter-Motor mit 48 PS (35 kW), dessen Hubraum später auf 1.108 cm3 erhöht wird, ist der Fiat Panda 4×4 das erste Stadtauto mit Allradantrieb. Zusätzlich zeichnet sich das Fahrzeug durch eine Bodenfreiheit von rund 18 Zentimetern, ein Leergewicht von nur 740 Kilogramm und kurze Karosserieüberhänge aus, die auch Böschungen von fast 45 Grad nicht zum unüberwindbaren Hindernis machen. Die Geländetauglichkeit wird zusätzlich durch grobstollige Reifen und Schutzleisten im unteren Bereich der Karosserie optimiert. Mit diesen Eigenschaften ist der Fiat Panda 4×4 sowohl für den täglichen Gebrauch als auch für schwieriges Gelände ideal. Außerdem ist sein Preis von anfangs unter 14.000,– DM unschlagbar. Neben der Basis- und der S-Version des Fiat Panda 4×4 folgen im Laufe der Jahre verschiedene Ausstattungsvarianten, darunter Trekking, Country Club (eine Version mit einem Neigungsmesser an der Armaturentafel) und der limitierte Fiat Panda 4×4 Sisley mit besonders umfangreicher Serienausstattung.
Teilnahme an zahlreichen Wettbewerben
Das Abenteurer-Image des Fiat Panda 4×4 wird durch die Teilnahme an zahlreichen Wettbewerben in der ganzen Welt verstärkt. Dazu zählen Offroad-Touren in Afrika. 1985 nehmen 50 Fiat Panda 4×4 an einer Fahrt teil, die in Rom beginnt und zunächst in Tunis endet. Später wird Abidjan Zielort – die Stadt an der Elfenbeinküste ist 14.000 Kilometer von Italien entfernt und nur über Wüstenstraßen quer durch die Sahara erreichbar. 1986/1987 bewältigt eine Karawane von Fiat Panda 4×4 eine mehr als 7.000 Kilometer weite Strecke durch das australische Outback. Andere Expeditionen führen im Sommer 1987 in Island zu Eisbergen und Geysiren oder, 1987 und 1988, in den dichten Urwald am Amazonas in Brasilien. Im Winter 1989 stellen sich 50 Fiat Panda 4×4 ähnlichen Herausforderungen in Indien.
Ein Highlight wird die Rallye Paris–Peking 1989, die sich über elf Länder und 22.000 Kilometer erstreckt. Aufgrund der Unruhen zur Zeit der Proteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens erreicht das Feld allerdings die chinesische Hauptstadt nicht. Das ist einige Jahre früher bereits der Marco-Polo-Expedition des Entdeckers und Filmproduzenten Beppe Tenti gelungen. Er reist im Frühjahr 1985 unter anderem mit drei Fiat Panda 4×4 über die Seidenstraße von Venedig bis nach Peking.
Fiat Panda 4×4, zweite Generation: Auf dem Dach der Welt
Abenteuerlust charakterisiert auch die zweite Generation des Fiat Panda 4×4. Das Basismodell debütiert 2004 und erhält im selben Jahr die prestigeträchtige Auszeichnung als „Auto des Jahres“. Der Fiat Panda 4×4 wird jetzt im polnischen Tychy gefertigt. Nach dem Fiat Panda 4×4 und dem Fiat Panda 4×4 folgt die Karosserieversion Cross mit zusätzlichen Offroad-Elementen.
Für die zweite Baureihe stehen zwei Motorvarianten zur Verfügung: ein 1,2-Liter-Benziner mit 60 PS (44 kW) und ab Ende 2005 ein Multijet-Turbodiesel, der 69 PS (51 kW) aus 1,3 Litern Hubraum produziert.
Die vielleicht wichtigste technische Neuerung ist die Umstellung vom zuschaltbaren auf einen permanenten Allradantrieb. Dieser ist mit einer Viskokupplung ausgestattet, die 2008 durch eine elektrohydraulische Kupplung ersetzt wird. Jetzt schaltet sich der Hinterradantrieb automatisch zu, sobald die Vorderräder durchdrehen.
Wie die erste wird auch die zweite Generation des Fiat Panda 4×4 auf einigen der schwierigsten Routen auf die Probe gestellt. 2005 startet ein Team unter der Leitung des italienischen Piloten und Drachenfliegers Angelo D’Arrigo in den Himalaya. Er will vom höchsten Gebirge der Welt schweben. Von Kathmandu aus, in einer Höhe von etwa 1.355 Metern über dem Meeresspiegel, nimmt die Crew die steilen Pfade des Gebirges mit zwei Fiat Panda 4×4 in Angriff. Dass D’Arrigo dabei minderwertigen Treibstoff verwendet, geschieht zum Teil aufgrund der lokalen Versorgung, aber auch, um den Test noch härter zu gestalten. Mit der Durchquerung Nepals und dem Erreichen des Mount-Everest-Basislagers in 5.200 Metern Höhe beweist der Fiat Panda 4×4 erneut Abenteuergeist.
Fiat Panda 4×4, dritte Generation: Bei der Rallye Dakar am Start
Im Jahr 2012 folgt die dritte Generation des Allrad-Panda. Roberto Giolito hat sie entworfen und sich dabei vom stilistischen Konzept des Squircle inspirieren lassen. Unter Squircle versteht man eine geometrische Form, die durch das Zusammentreffen eines Quadrats und eines Kreises entsteht, wobei das Quadrat Effizienz und Robustheit ausdrückt, während der Kreis für Spaß und Flexibilität steht.
Der Fiat Panda 4×4 der dritten Generation wird nun wieder in Italien gefertigt, im Werk Gianbattista Vico in Pomigliano d’Arco in der Nähe von Neapel. Eine komplette technische Überarbeitung verleiht dem Modell die Fähigkeiten eines leistungsfähigen Geländewagens. Auf nur 3,7 Metern Länge vereint der Fiat Panda 4×4 drei einzigartige Eigenschaften: Außenmaße und Agilität eines Stadtautos, Leistung und Ausstattung eines SUV aus einem höheren Segment sowie das Antriebssystem eines echten Geländewagens.
Der Fiat Panda 4×4 verfügt jetzt über einen permanenten Allradantrieb mit elektronischem Sperrdifferenzial (ELD), das die Antriebskraft je nach Traktionsverhältnissen auf die Räder verteilt. In seinem Segment ist der Fiat Panda 4×4 das erste Fahrzeug mit dieser Technologie. Das einzigartige Design und die zahlreichen technischen Innovationen überzeugen auch das renommierte britische Magazin „Top Gear“, das den Fiat Panda 4×4 zum „SUV des Jahres 2012“ kürt.
Im Winter 2012 entsteht der Fiat Panda Monster Truck – ein Prototyp, der von FIAT in Zusammenarbeit mit Mercurio Cinematografica, dem Bühnenbildner Andrea Faini und der Werkstatt von Fabio Gementi entwickelt wird. Bei dem voll funktionsfähigen Spezialfahrzeug sitzt die Karosserie eines Fiat Panda 4×4 auf dem Chassis eines Jeep CJ7. Traktorräder mit 150 Zentimetern Durchmesser komplettieren den Big-Foot-Panda: Das „Monster“ ist 390 cm hoch, 380 cm lang und 250 cm breit. Aufgebaut in nur wenigen Wochen, wird der Fiat Panda Monster Truck zum Star einiger Werbespots der Agentur Leo Burnett. Heute ist die Klassiker-Sammlung des Heritage Hub in Turin sein Zuhause.
Die neue Cross-Version des Fiat Panda 4×4 kommt 2014 auf den Markt. Sie ist eine Weiterentwicklung mit überarbeitetem Look für noch besseren Karosserieschutz, verfügt über elektronische Innovationen und über neue Motoren. Die wichtigste Neuerung ist das dreistufige Torque-on-demand-Antriebssystem, das die Kraftverteilung je nach Fahrsituation optimiert.
2017 startet ein speziell aufgebauter Fiat Panda 4×4 Cross unter der Bezeichnung PanDakar bei der legendären Rallye Dakar. Ausgestattet mit einem 180 PS (132 kW) starken Zweiliter-Multijet-Turbodiesel und eingesetzt vom italienischen Team Orobica Raid meistert der Fiat PanDakar alle Etappen. Er durchquert Argentinien, Bolivien und Paraguay über eine Distanz von knapp 9.000 Kilometern, davon rund 4.000 Kilometer auf materialmordenden Wertungsprüfungen. Fünf Tage lang müssen Fahrzeug und Team in Höhen von über 3.500 Metern mit sauerstoffarmer Luft auskommen und dabei mehr als 2.000 Kilometer zurücklegen. Die Außentemperaturen betragen oft mehr als 40° Celsius. Bei extremen Witterungsbedingungen kommen von 93 gestarteten Teams nur 53 ins Ziel.
Und schließlich sorgt der Fiat Panda auch noch mit der „Panda Raid“ für Furore. Diese Langstrecken- und Abenteuerrallye für Amateure mit Panda-Modellen lockt regelmäßig mehr als 300 Teams aus der ganzen Welt an. Sie absolvieren eine Strecke in der marokkanischen Wüste – ohne GPS, ausgerüstet nur mit Karte und Kompass.
2024 findet die „Panda-Raid“ vom 1. bis 8. März statt. Wie immer werden sowohl historische als auch aktuelle Panda-Modelle mit Allrad- und Vorderradantrieb teilnehmen. Die Teams eint die Leidenschaft für den Fiat Panda und das Freiheitsgefühl, das diese automobile Ikone seit 40 Jahren vermittelt.
Auch das limitierte Jubiläumsmodell Fiat Panda 4×40º feiert den Geburtstag. Es wird nur 1.983 mal gebaut – eine Hommage an das Premierenjahr des Fiat Panda 4×4.
Der Fiat Panda 4×4 von Stellantis Heritage wartet auf neue Abenteuer
Ein aus dem Baujahr 2001 stammende Fiat Panda 4×4 Trekking ist Teil des Projekts „Reloaded by Creators“, mit dem Stellantis Heritage klassische Fahrzeuge restauriert und wieder auf den Markt bringt. Nach seiner originalgetreuen Restaurierung kann der Fiat Panda 4×4 nun von einem Fan erworben werden.
Der gute Zustand ist auch der Tatsache geschuldet, dass der Wagen das Turiner FIAT Werk Mirafiori praktisch nie verlassen hat und nur für Fahrten innerhalb der Fabrik genutzt wurde. Mit einer Laufleistung von weniger als 40.000 Kilometern war dieser Fiat Panda der ideale Kandidat für eine Restaurierung. Die Spezialisten von Stellantis Heritage überarbeiteten die komplette Mechanik. Die Karosserie, obwohl noch in gutem Zustand, kommt durch eine neue Lackierung wieder zu altem Glanz. Die Innenausstattung hingegen ist derart gut erhalten, dass sie komplett im Originalzustand verbeiben konnte, was diesen Fiat Panda 4×4 noch einzigartiger macht. Das Sammlerstück ist nun bereit für neue Abenteuer.
Fotos: Stellantis Germany GmbH