Nir­gendwo in Eu­ropa ist Au­to­fah­ren si­che­rer als Bahn­fah­ren. Deutsch­land liegt in puncto Ver­kehrs­si­cher­heit so­wohl bei der Ei­sen­bahn als auch beim Au­to­ver­kehr auf den gu­ten vor­de­ren Plät­zen.


Im mehr­jäh­ri­gen EU-Durchschnitt von 2005 bis 2013 star­ben 3,5 Pkw-Insassen pro Mil­li­arde Per­so­nen­ki­lo­me­ter, in Deutsch­land wa­ren es 2,5 ge­tö­tete Au­to­fah­rer. Dem­ge­gen­über stan­den eu­ro­pa­weit 0,15 ge­tö­tete Bahn­rei­sende. Mit 0,04 To­ten war die Ei­sen­bahn in Deutsch­land im Schnitt von 2005 bis 2013 deut­lich bes­ser als der eu­ro­päi­sche Durch­schnitt. „In al­len eu­ro­päi­schen Län­dern ist Bahn­fah­ren si­che­rer als Au­to­fah­ren“, sagte der Al­li­anz pro Schiene-Geschäftsführer, Dirk Flege, am Mitt­woch in Ber­lin. Am ge­fähr­lichs­ten le­ben Au­to­fah­rer im Os­ten Eu­ro­pas: in Ru­mä­nien (durch­schnitt­lich 14 Tote), Lett­land (10) oder Po­len (9,6) sind pro Mil­li­arde Per­so­nen­ki­lo­me­ter die meis­ten To­des­op­fer un­ter den Au­to­in­sas­sen zu be­kla­gen.

Auch in Deutsch­land hält die Bahn un­ein­hol­bar ih­ren Spit­zen­platz als si­chers­tes Ver­kehrs­mit­tel. Nach Be­rech­nun­gen der Al­li­anz pro Schiene war im deut­schen Elf­jah­res­schnitt von 2004 bis 2014 das To­des­ri­siko für In­sas­sen ei­nes Pkw 63-mal hö­her als für Bahn­rei­sende. Bei den Ver­let­zun­gen fällt der Ab­stand noch grö­ßer aus: Be­zo­gen auf die Per­so­nen­ki­lo­me­ter ist die Wahr­schein­lich­keit zu ver­un­glü­cken bei je­der Au­to­fahrt gut 113-mal hö­her als bei ei­ner Bahn­fahrt. Wäh­rend der Bus in puncto Si­cher­heit eben­falls klar vor dem Pkw liegt, bleibt der Ab­stand zwi­schen Bus und Bahn den­noch spür­bar: Das To­des­ri­siko für Bus­rei­sende ist im Ver­gleich zur Bahn gut vier­mal hö­her, das Ver­let­zungs­ri­siko liegt 34-mal über dem der Bahn. „Für un­sere all­täg­li­che Mo­bi­li­tät ist die Ei­sen­bahn das mit Ab­stand si­cherste Ver­kehrs­mit­tel“, sagte der Ge­schäfts­füh­rer der Al­li­anz pro Schiene, Dirk Flege, auf ei­ner Pres­se­kon­fe­renz ge­mein­sam mit dem Automobil-Club Ver­kehr (ACV) am Mitt­woch in Ber­lin.

Horst Metz­ler, Ge­schäfts­füh­rer des ACV be­tonte, dass die Zahl der To­des­op­fer im Stra­ßen­ver­kehr nun das zweite Jahr in Folge an­steige. „3.368 Stra­ßen­ver­kehrs­tote in Deutsch­land in 2014, schät­zungs­weise rund 3.450 To­des­op­fer in 2015 und rund 26.000 Tote in Eu­ropa im Jahr 2013 sind ein Grund, die An­stren­gun­gen in der Ver­kehrs­si­cher­heits­ar­beit zu in­ten­si­vie­ren, sagte Metz­ler. „Der eu­ro­pa­weite Stra­ßen­ver­kehr löscht Jahr für Jahr eine Klein­stadt aus.“ Dass die Zahl der To­ten ver­läss­lich im­mer wei­ter sinke, könne man nicht mehr au­to­ma­tisch er­war­ten. „Wie die Jahre 2014, 2015 und lei­der be­reits das Jahr 2011 be­wei­sen, müs­sen Bund, Län­der und Kom­mu­nen neue An­stren­gun­gen un­ter­neh­men und die nö­ti­gen fi­nan­zi­el­len Mit­tel da­für ein­pla­nen, da­mit die Vi­sion Zero als Ziel für den Stra­ßen­ver­kehr in Deutsch­land nicht an Glaub­wür­dig­keit ver­liert“, sagte Metz­ler.

Um die stei­gen­den Un­fall­zah­len zu er­klä­ren, rei­che ein Ver­weis auf das Wet­ter oder „über­höhte Ge­schwin­dig­keit“ nicht aus. „Wir glau­ben, dass der de­mo­gra­phi­sche Wan­del und As­sis­tenz­sys­teme die Un­fall­sta­tis­tik und künf­tige Ver­kehrs­si­cher­heits­ar­beit be­ein­flus­sen wer­den“, sagte Metz­ler. Be­son­ders die stei­gen­den Un­fall­zah­len bei Fuß­gän­gern und – noch deut­li­cher – bei Fahrrad- und Pedelec-Fahrern zwän­gen die Po­li­tik zum Han­deln. „Schwä­chere Ver­kehrs­teil­neh­mer, äl­tere Men­schen, Fahr­rad­fah­rer und Fuß­gän­ger ent­wi­ckeln sich im­mer mehr zu be­son­de­ren Ri­si­ko­grup­pen“, sagte Metz­ler. „Wer in der Ver­kehrs­po­li­tik glaub­wür­dig auf die Vi­sion Zero zu­steu­ern will, muss In­fra­struk­tur­pla­nun­gen un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler Ver­kehrs­teil­neh­mer vor­an­trei­ben und Fehl­pla­nun­gen be­he­ben.“

Quelle: ACV

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