Handelt es sich um die Oberfläche eines fremden Planeten, um einen Tropfen Wasser oder um möglicherweise etwas ganz anderes? Sehen wir abstrakte Kunst oder die Topografie eines metallischen Objekts? Solche Fragen könnte man sich beim Anblick der Bilder eines Raster-Elektronen-Mikroskops (REM) stellen. Denn das REM zeigt winzige Strukturen bis zu einer Größe von nur 0,000001 Millimetern. Während die REM-Bilder auf laienhafte Betrachter eine große Faszination ausüben, sind sie für die Ford-Ingenieure, die sie aufgenommen haben, eher Beiwerk. Ihnen geht es vor allem um die mikroskopisch genaue Prüfung von Bauteilen – und zwar mit höchster Präzision: So liefern die vom REM erzeugten Bilderwelten wertvolle Informationen zur Entwicklung und Optimierung von Produktdetails. Außerdem können die Ford-Ingenieure selbst auf geringste Abweichungen reagieren und Materialfehlern vorbeugen. Von dieser Detailgenauigkeit profitiert vor allem der Kunde, der sicher sein kann, dass ein neuer Ford bereits bei der Fahrzeugentwicklung exakter unter die Lupe genommen wurde, als das menschliche Auge sehen kann.
Dank der Rasterung von Oberflächen mittels eines fein gebündelten Elektronenstrahls liefert das REM stark vergrößerte, detailreiche und plastische Bilder. Der von der Kathode kommende Elektronenstrahl wird zunächst auf einen bestimmten Punkt fokussiert und dann wie bei einem Fernseher zeilenweise über die Oberfläche des Objekts geführt. Die dabei entstehenden Signale werden in Grauwertinformationen umgewandelt und synchron auf einem Bildschirm dargestellt. Diesen Vorgang nennt man Rastern. Das aufwändige Bildgebungsverfahren findet in einem Vakuum statt, um Störungen durch Partikel in der normalen Luft zu vermeiden.
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Fotos: Ford
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