Ford stellte gestern bei einer Fahrveranstaltung auf dem Ford-Testgelände im belgischen Lommel gemeinsam mit dem Technologie-Partner Schaeffler AG einen Ford Fiesta mit elektrischem Radnabenantrieb vor: den auf einem Ford Fiesta basierenden eWheelDrive. Der Antrieb dieses Null-Emissions-Fahrzeugs wurde von der Schaeffler-Unternehmensgruppe mit Stammsitz im mittelfränkischen Herzogenaurach entwickelt und jeweils in den beiden Felgen (Hinterachse) des Ford Fiesta integriert. Die eigentlichen Elektromotoren sowie die Bremsen und die Kühlung wurden ebenfalls jeweils in die beiden Felgen integriert.
Diese Innovationen markieren nicht nur einen neuen Schritt in puncto Antriebstechnologie, sondern bieten auch zusätzlichen Platz im Fahrzeug, da der Motorraum als zusätzlicher Stauraum genutzt werden könnte, wenn die Batterie beispielsweise unterflur integriert würde – denn einen konventionellen Verbrennungsmotor haben solche Fahrzeuge nicht. Daher könnten in Zukunft platzsparende Radnabenmotoren die Entwicklung von besonders kleinen Fahrzeugen ermöglichen, die sich dank ihrer Wendigkeit und ihrer kompakten Abmessungen optimal für den Stadtverkehr eignen.
Die maximale Leistung der Radnabenmotoren des Ford Fiesta eWheelDrive beträgt 40 kW (54 PS) pro Antrieb, die Dauerleistung liegt bei je 33 kW (45 PS). Das entspricht einer Gesamtleistung von bis zu 80 kW (110 PS). Der flüssigkeitsgekühlte „eWheel Drive“ liefert ein kraftvolles Drehmoment von bis zu 700 Nm, das bereits aus dem Stand heraus abrufbar ist. Die elektrische Betriebsspannung des Systems beträgt 360 bis 420 Volt.
Experten sehen Radnaben-Elektromotoren wie den von Schaeffler entwickelten „eWheelDrive“ als potenziell wichtige Zukunftstechnologie und als Wegbereiter für Stadtautos der Zukunft. Denn es wird prognostiziert, dass im Jahre 2050 zwischen 3,4 und 6,4 Milliarden Menschen in Städten leben werden, die Zahl der Autos wird sich bis dahin weltweit vervierfachen*.
Als nächstes will Ford in Kooperation mit Schaeffler, Continental, der RWTH Aachen und der Universität Regensburg am Projekt MEHREN („Multimotor Elektrofahrzeug mit Höchster Raum- und Energieeffizienz und kompromissloser Fahrsicherheit“) arbeiten, um bis zum Jahr 2015 zwei weitere Fahrzeuge mit Radnabenmotoren auszurüsten. Ziel ist die Weiterentwicklung dieser Antriebs-Technologie und die Erhöhung von Dynamik, Sicherheit und Fahrspaß.
Foto: Ford
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