Dunkle Jahreszeit hinterlässt spuren
Die dunkle Jahreszeit hinterlässt auch am Auto ihre Spuren – das offenbart spätestens die Frühlingssonne zu Ostern. Einmal durch die Waschanlage fahren, reicht nur für Sauberkeit auf den ersten Blick. Der Frühjahrsputz für das Auto sollte hingegen auch versteckten Salzresten und Schmutzverkrustungen zu Leibe rücken. Der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, empfiehlt eine gründliche Prüfung, Reinigung und Pflege des eigenen Autos zu Frühlingsbeginn, um die Fahrsicherheit zu gewährleisten und dauerhaften Schäden, Korrosion sowie Feuchtigkeit vorzubeugen.
Grundsätzlich wichtig nach dem Winter
1. Reifenwechsel
Gemäß der Faustformel von O(-ktober) bis O(-stern) sollte jetzt ein Termin mit der Werkstatt vereinbart werden. Aufgrund der aktuell unbeständigen Wetterlage sollte aber mit dem Reifenwechsel noch etwas abgewartet werden, bis sich der Frühling durchgesetzt hat.
Nach dem Wechsel von Winter- auf Sommerreifen empfiehlt es sich, den Reifendruck um 0,2 bar zu erhöhen und die Reifen zu markieren. Kompletträder können stehend oder im Liegen gelagert werden. Es bietet sich zudem an, den „Frühjahrscheck“ in der Werkstatt gleich mit der Umstellung auf Sommerreifen zu verknüpfen. Denn in vielen Fällen muss das Reifendruck-Kontrollsystem RDKS neu angelernt werden, was einen Werkstattaufenthalt notwendig macht.
2. Klimaanlage reinigen
Ein verschmutzter Pollenfilter in der Autoklimaanlage kann zum Herd für Keime werden, wenn man ihn nicht regelmäßig austauscht. Deshalb ist es ratsam, präventiv ein- bis zweimal im Jahr den Filter zu wechseln. Denn wenn die Luft im Innenraum des Autos unangenehm zu riechen beginnt, ist es bereits zu spät.
Es gibt zwei verschiedene Typen von Innenraum- oder so genannten Pollenfiltern. Während der einfache Filter lediglich Staub, Pollen und Dieselrußpartikel filtriert, absorbiert der Aktivkohlefilter zusätzlich Gase wie Ozon, Stickoxide, Kohlenwasserstoffe und unangenehme Gerüche mit einem Wirkungsgrad von bis zu 95 Prozent. Filtrierte Luft ist gerade bei bevorstehendem Pollenflug von Vorteil, denn es reduziert die Belastungen für Fahrzeuginsassen.
3. Bremsen prüfen:
Um den Zustand der Bremsen zu überprüfen, lohnt der versierte Blick des Fachmannes in der Autowerkstatt, auch wenn die meisten Fahrzeuge heute dank Elektronik zuverlässige Verschleißanzeiger verbaut haben. Zusätzlich sollten die unter dem Fahrzeug verlaufenden Bremsleitungen einer Sichtprüfung unterzogen werden. Die Konservierung kann durch Rollsplitt kleinere Macken bekommen haben, die bei Einwirkung von Salzwasser zu Korrosion neigen.
Frühjahrsputz/Außenreinigung
4. Entrümpeln
Zuerst sollte das Auto von „Altlasten“ des Winters befreit werden. So steht später, bei der Reinigung des Innenraums nichts im Weg.
5. Vorwäsche/Waschanlage
Nach dem Entrümpeln kann es mit dem ersten Schritt der Frühjahrskur losgehen. Dazu gehört natürlich die Vorwäsche: Vor der Fahrt in die Waschanlage sollte das Gefährt vom groben Dreck befreit werden – vor allem die Radkästen sind dabei nicht zu vernachlässigen. Dazu eignet sich am besten ein Hochdruckreiniger, den es in vielen Waschanlagen gibt. Aber Achtung: Die Bedienungshinweise für Druck und vor allem Spritzabstand genauestens befolgen, da sonst die Gummidichtungen und der Lack am Auto in Mitleidenschaft gezogen werden können.
Nach der Vorwäsche geht es durch die Waschanlage. Hier empfiehlt es sich, ein Programm mit Unterbodenwäsche auszuwählen.
Wichtig: Bei Elektroautos oder Plug-in-Hybriden sollte die Motorhaube bei der Vorwäsche ganz geschlossen sein.
6. Lackpflege via Nanoversiegelung
Erst nach der Wäsche werden mögliche Schäden am Lack sichtbar. Kleinere Lackschäden können selbst behoben werden: Bei oberflächlichen Lackschäden hilft manchmal schon etwas Politur. Schäden durch Splitt können hingegen mit einem Lackstift in passender Farbe ausgebessert werden. Bei größeren Schäden empfiehlt sich ein Besuch beim Karosserie-Profi: Durch Smart-Repair lassen sich heute viele Schäden preiswert beheben. Im Nachgang hilft Hartwachs, den Lack zu versiegeln. Zu diesem Zweck wird die Nanoversiegelung angeboten, die zwar etwas teurer aber auch effektiver ist als das normale Wachs.
7. Motorwäsche
Eine Motorwäsche ist aus Sicht des ACE nur dann erforderlich, wenn das Auto beispielsweise viel Öl verliert, sodass der Fehler besser lokalisiert werden kann. Denn grundsätzlich sind die Motoren moderner Fahrzeuge gut gekapselt (Unterfahrschutz). Wer aus ästhetischen Gründen nicht auf die Motorwäsche verzichten möchte, sollte dies den Profis überlassen. Auch gilt zu beachten, dass diese nur auf speziellen Plätzen durchgeführt werden darf, da andernfalls Schadstoffe wie Motoröl oder Kühlflüssigkeit die Umwelt belasten können.
8. Motorhaube
Der Blick unter die Motorhaube ist Pflicht. Hier kann sich Laub absetzen, was eine schleimige Schicht zur Folge haben kann. Es gilt, zunächst die Blätter per Hand aus den Ecken des Motorraumes zu entfernen und anschließend die Schicht darunter mit Wasser wegspülen.
Zum Schluss sollten alle Gelenke, Schlösser und Scharniere begutachtet werden. Ein Schuss Schmiermittel sorgt für einwandfreie Funktion.
Frühjahrsputz/Innenraum-Pflege
9. Kontrolle der Gummidichtung
Die Kontrolle der Gummidichtungen der Türen auf poröse Stellen und Risse ist zu empfehlen. Wenn keine vorhanden sind, die Dichtungen einfach mit Gummipflegemittel behandeln. Auch anderen Kunststoffteilen im Wagen tut eine Frühjahrskur gut. Sie sollten mit speziellen Reinigungsmitteln gesäubert werden.
10. Boden- und Polsterreinigung
Anschließend den Boden und die Sitze mit dem Staubsauger reinigen. Besonders gründlich wird es, wenn für schlecht zugängliche Stellen zusätzlich ein Pinsel verwendet wird. Leichte Verschmutzungen in den Autopolstern entfernt man am besten mit einer Bürste. Sind die Verschmutzungen stärker, helfen Polsterreiniger weiter – sie sorgen nicht nur für Sauberkeit, sondern auch für einen frischen Geruch.
11. Extra-Tipp: Windschutzscheibe innen & Wischerblätter außen:
Auch wenn die perfekte Reinigung der Windschutzscheibe von innen etwas mühsam ist, lohnt sich dieser Schritt allemal – und das nicht nur bei Rauchern. Am besten verwendet man dafür Glasreiniger und einen einfach Lappen. Wenn wiederum die Wischerblätter leicht schmieren, mit Scheibenreiniger und Lappen säubern.
Sicher in den Frühling mit Überprüfung der eigenen Fähigkeiten hinter dem Steuer
12. Fahrsicherheitstrainings
Um das Unfallrisiko nach der Winterpause zu minimieren, empfiehlt sich ein professionelles ACE-Fahrtraining. Egal mit welchem Gefährt Fahrer unterwegs sind, passend zu allen Anforderungen und Bedürfnissen bietet der ACE Sicherheitskurse für Anfänger und Fortgeschrittene an.
Quelle: ACE