Warum müssen Fahranfänger so hohe Beiträge bezahlen?
Fahranfänger sind laut Statistik häufiger in Unfälle verwickelt. Da Fahranfänger wenig Erfahrung im Straßenverkehr haben, werden Verkehrssituationen falsch eingeschätzt und schon kann es passieren, dass man gegen ein anderes Auto fährt. Um die Anzahl der Unfälle dieser Fahrergruppe gerecht zu werden, werden diese von den Versicherungen bei SF0 oder SF½ eingestuft. Das bedeutet für den Fahranfänger hohe Jahresbeiträge – bis zu 1.000,– Euro. Diese Summe muss dieser dann meist 3 Jahre lang zahlen, bis die Versicherungen ihn in eine günstigere Schadensfreiheitsklasse einstuft.
Wie funktioniert das System der Schadenfreiheitsklassen?
Die Schadenfreiheitsklassen sind ein Bonussystem. Je länger man unfallfrei fährt, um so höher wird man eingestuft. Jedes Kalenderjahr ohne Unfall bedeutet für den Kunden eine höhere Schadensfreiheitsklasse. Wer jedoch einen Unfall hat und als Schuldiger festgestellt wird, so wird man zurückgestuft in eine niedrigere Klasse.
Schadenfreiheitsklassen bestehen nur bei der Kfz-Haftpflicht und der Vollkaskoversicherung und nicht bei der Teilkaskoversicherung. Die Versicherungsunternehmen können seit 1994 die Beitragssätze selbst festlegen.
Wie funktioniert die Übertragung einer solchen Schadenfreiheitsklasse
(Versicherung als Zweitwagen der Familie)?
Der Schadensfreiheitsrabatt ist personengebunden und kann nur innerhalb der Familie übertragen werden. Zur Familie werden Ehepartner, Kinder und Geschwister gezählt. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit den Rabatt von den Großeltern oder anderen Verwandten zu übernehmen, wenn diese Mitglied der häuslichen Lebensgemeinschaft sind.
Wie geht ein günstigere Einstufung als junger Mensch, wenn man keine Möglichkeit hat von Verwandten einen Rabatt übertragen zu bekommen?
Um eine günstigere Einstufung zu bekommen, macht man Carsharing. Das heißt, sie melden kein eigenes Auto an sondern holen ihre Erfahrung im Straßenverkehr durch Carsharing. Diese Nutzungszeit kann bei Anmeldung eines eigenen Fahrzeugs als Rabatt auf die Kfz-Versicherung angerechnet werden, wenn diese Zeit von den Carsharing-Anbieter bestätigt werden.
Wie hilft das begleitete Fahren? (Führerschein ab 17 Jahren)
Manche Versicherungsanbieter gewähren günstigere Beiträge, Rabatte und Preisvorteile z.B. in der Form eines besseren Schadenfreiheitseinstufung, da laut Aussage der Versicherungswirtschaft die Fahranfänger durch das begleitende Fahren deutlich weniger Unfälle verursachen, als diese, die mit 18 allein am Steuer sitzen.
Was ist das Besondere an sogenannten Telematik-Tarifen?
Bei den Telematik-Tarifen kann ein Autofahrer durch den eigenen Fahrstil die Schadensfreiheitsklasse beeinflussen. Wer vorausschauen fährt und sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen hält bekommt eine gute Wertung und sorgt dafür, dass der Beitrag sinkt. Die Telematik wird mittels Smartphone eingesetzt, dass durch Internet, Satelliten und Sensortechnik während der Fahrt die wichtigsten Daten erfasst.
Die besten Autos für Anfänger laut ADAC
Der ADAC hat sich im März 2019 mit Gebrauchtwagen auseinandergesetzt, die sich für Fahranfänger besonders eignen. Das Auto sollte nicht zu groß sein und die Unterhaltskosten sollen im Rahmen bleiben. Das Auto sollte im Alltag einsetzbar sein, ein Mindestmaß ein Sicherheit bieten und die Umwelt nicht über Gebühr belasten.
Laut ADAC sollten bei der Suche nach einem entsprechenden Auto für Anfänger folgende Kriterien in Betracht gezogen werden:
- Autos ab Baujahr 2000
- günstige Haftpflicht-Klasse (max. 19)
- ESP serienmäßig
- min. vier Sterne im Crashtest
- min. vier Sterne im Ecotest
- Kaufpreis bis 5000 €
- Laufleistung unter 150.000 km
- Front-, Seiten- und Kopfairbags
- zuverlässige Technik
Folgende Fahrzeuge kamen demnach für Fahranfänger in die engere Auswahl:
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- Citroen C1
- Honda Jazz
- Kia Picanto
- Mazda 2
- Mitsubishi Space Star
- Peugeot 108
- Skoda Fabia
- Suzuki Swift
- Toyota Aygo
- Toyota Yaris
Den ausführlichen Artikel über die besten Autos für Anfänger finden Sie auf der Internetseite des ADAC.