Autor: Wolfram Riedel, Auto-Reporter.NET

Immer wenn sich das Klima auf der Erde verändert, was weiterhin vorkommen dürfte, müssen sich Pflanzen und Lebewesen entsprechend anpassen. Sie haben keine Wahl. Der weitsichtigen Menschheit lässt eine sich abzeichnende Veränderung des Klimas aber durchaus Zeit, sich darauf vorzubereiten. Offenbar wird bislang lieber der Versuch gestartet, dem Klima ein Schnippchen zu schlagen.

Nichts anderes verfolgt doch das Vorhaben, eine mutmaßliche Erwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Als probates, allerdings unerprobtes Mittel dazu wird die Minimierung des CO2-Ausstoßes angesehen, den der Mensch verantwortet. Seither treibt die „Klimagas“-Theorie immer neue Blüten.


Vor allem auf die CO2-Emissionen von Autos mit Verbrennungsmotoren haben es die Klimakämpfer abgesehen, obwohl solcher Einfluss aufs Klima nicht bewiesen ist. Immerhin gibt es nun einen Gegner, dem man den Krieg erklären kann. Dazu gehört, dass künftig jeder Pkw mit einem Label gekennzeichnet werden soll, das dessen CO2-Emission – gewissermaßen den Grad seiner Mitschuld an einem Klimawandel – auffällig dokumentiert.

Jetzt haben der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) und der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) bei einer Pressekonferenz in Berlin zuerst einmal das von der Bundesregierung und der Automobilindustrie geplante Label als „Mogelpackung“ abgelehnt und dann ein eigenes Modell favorisiert. Zur Begründung fuhr DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch – wie öfter schon – schweres Geschütz auf: In dem von der Bundesregierung gemeinsam mit der Autoindustrie entwickelten Label erkenne man den „durchsichtigen Versuch, die derzeit schwerverkäuflichen Spritschlucker aus deutscher Automobilproduktion grün anzustreichen und deren Absatz zu fördern“. Das sei „Verbrauchertäuschung pur“ und biete „keinerlei Entscheidungshilfe für einen am Klimaschutz orientierten Autokauf“.

Angestellte umfängliche Berechnungen des VCD, die die Verbrauchertäuschung belegten, können getrost vernachlässigt werden, weil sich das Klima weder am CO2-Ausstoß eines Porsche Cayenne noch eines Toyota Aygo orientiert. Und Autokäufer werden vernünftigerweise auch weiterhin zuerst nach dem Kraftstoffverbrauch der Gefährte fragen, die sie in ihre Wahl einbeziehen.

Den Umweltverbänden gehe es darum, dass „Fahrzeuge nur dann ein ‚A’ erhalten, wenn sie ihren spezifischen Referenzwert um mehr als 25 Prozent unterschreiten und nicht mehr als 100 g CO2/km ausstoßen“. Demnach erhielten nur die beiden besonders effizienten Modelle Toyota Prius und VW Polo BlueMotion ein „A“. Mit dem VW Passat BlueMotion und dem BMW 320d Efficient Dynamics Edition schnitten aber auch größere Wagen der Mittelklasse relativ gut ab, die besonders sparsam sind und ein „B“ bekämen.

Offenbar um Bewegung in den Klimakampf zu bringen, sollen die farbigen Klassen in Abständen von drei Jahren um eine Stufe verschärft werden. Ein Auto der Klasse „A“ rutschte dann automatisch in „B“, wenn es keine Verbrauchsverbesserung erreichte. Elektroautos seien im Übrigen „nicht per se ‚Nullemissionsautos’ und dürfen deshalb auch nicht automatisch als solche gekennzeichnet werden“, wird betont. Einbezogen werden müsse die „energetische Vorkette“.

Während immer neue Manöver zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes dem entschlossenen „Kampf gegen den Klimawandel“ gelten, ist es in den Medien seit Monaten merkwürdig still um die vermeintlich drohende Erderwärmung geworden. Als deren Vorbote kann das anhaltend nasskalte Wetter in diesem deutschen Frühjahr aber eben auch schwerlich herhalten. Die Wette gilt: Sobald das Thermometer wenigstens tageweise mal wieder sommerliche Temperaturen registriert, dürften auch die Medien in Deutschland beim Klimathema erneut in Hitzewallungen geraten. (auto-reporter.net/Wolfram Riedel)

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