Fiat PandaFiat Panda

Emissionsfreier Elektroantrieb bereits 1990

Dass der Fiat Panda in seiner exakt 40 Jahre andauernden Geschichte der Zeit oft weit voraus war, zeigen zwei Beispiele aus der Vergangenheit der Baureihe. Der zwischen 1990 und 1998 in Kleinserie produzierte Fiat Panda Elettra setzte schon vor der Jahrtausendwende auf emissionsfreien Elektroantrieb. Und das Konzeptfahrzeug Fiat Panda Aria von 2007 hat einen experimentellen Zweizylinder-Turbomotor unter der Haube, der für den Betrieb mit einem Gemisch aus Erdgas und Wasserstoff ausgelegt ist und so nur 69 Gramm CO2 pro Kilometer Fahrt ausstößt.

Noch bis 23. März 2020 im Motor Village Frankfurt/Main

Fiat Panda Elettra und Fiat Panda Aria sind normalerweise im FCA Heritage Hub ausgestellt, dem Werksmuseum unter anderem der Marke Fiat in Turin. Zum 40. Geburtstag des Fiat Panda sind beide Fahrzeuge noch bis 23. März 2020 im Motor Village Frankfurt/Main sehen. Dort trifft man auf den neuen Fiat Panda Hybrid, mit dem die Marke die Mild-Hybrid-Technologie ins Segment der Citycars bringt. Mit der zum Marktstart angebotenen „Launch Edition“ des Fiat Panda Hybrid setzt die Marke gleich mehrere Ausrufezeichen in Sachen Umweltschutz. Der mit einem sogenannten Riemen-Starter-Generator (RSG) ausgerüstete Fiat Panda Hybrid soll bei 50 kW (70 PS) Leistung nur 4,1 Liter pro 100 Kilometer verbrauchen. Außerdem bestehen die Sitzbezüge des Sondermodells komplett aus dem Recycling-Material SEAQUAL. Diese spezielle Faser wird teilweise aus Kunststoff hergestellt, der aus dem Meer eingesammelt wurde. Darüber hinaus pflanzt Fiat für jeden verkauften Fiat Panda Hybrid fünf Bäume. Das Unternehmen arbeitet bei diesem Projekt mit Non-Profit Organisationen wie „Plant-My-Tree“ zusammen, die regionale Aufforstungsprogramme ins Leben gerufen haben und damit einen großen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz in Deutschland leisten.

Fiat Panda Elettra (1990)

Gemeinsam mit der österreichischen Firma Steyr-Puch entwickelte Fiat schon vor mehr als 30 Jahren eine auf Elektroantrieb umgebaute Variante des Panda 750, die vor allem für den Dienst bei Stadtwerken und Gemeinden gedacht war. Ab 1990 war der Fiat Panda Elettra dann eines der ersten frei verkäuflichen Elektroautos Europas. In der ersten Modellversion lieferten zwölf in Reihe geschaltete 6-Volt-Bleibatterien (Kapazität 172 Ah bei 72 Volt) die Energie für einen Elektromotor mit 14 kW Leistung. Damit waren eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h und eine Reichweite von rund 100 Kilometern drin. Das Aufladen erfolgte über eine herkömmliche Steckdose am 220-Volt-Haushaltsnetz. Der für die Batterien benötigte Bauraum ließ Platz für zwei Sitze und eine Zuladung von 150 Kilogramm. Ab 1992 hatte der Fiat Panda Elettra 2 einen etwas stärkeren Motor (17,7 kW) sowie optional Nickel-Cadmium-Batterien mit 14-Volt-Spannung an Bord. Mit einem Preis von 25,6 Millionen Lire war der Fiat Panda Elettra etwa drei Mal so teuer wie ein Fiat Panda 750.

Fiat Panda Aria (2007)

Das 2007 auf der IAA in Frankfurt präsentierte Konzeptfahrzeug Fiat Panda Aria war zukunftsweisend in Sachen Umweltschutz. Und das gleich in mehreren Bereichen. So steckte unter der Motorhaube des Aria – italienisch für „Luft“ – ein Vorläufer des später in mehreren Serienmodellen der Marke erfolgreichen Zweizylinder-Turbotriebwerks TwinAir. Bemerkenswert am von Fiat Powertrain Technologies entwickelten Experimentalmotor waren nicht nur die Reduzierung des Hubraums auf rund 900 Kubikzentimeter und die Implementierung des MultiAir-Systems, bei dem die Ventile auf der Einlassseite elektro-hydraulisch betätigt werden und damit frei variable Steuerzeiten ermöglichen. Revolutionär war auch die Auslegung auf unterschiedliche Kraftstoffe. So fuhr der Fiat Panda Aria wahlweise mit Benzin – dann mit einer Leistung von 77 kW (105 PS) – oder mit einem Gemisch aus 70 Prozent Erdgas (Methan) und 30 Prozent Wasserstoff. In diesem Fall betrug der Schadstoffausstoß rekordverdächtig niedrige 69 Gramm pro Kilometer Fahrt bei einer Leistung von 59 kW (80 PS).

Start-Stopp-Automatik

Der Verbrauch wurde auch durch Start-Stopp-Automatik, automatisiertes Schaltgetriebe, Spezial-Reifen von Pirelli mit niedrigem Rollwiderstand und das gesenkte Fahrzeuggewicht reduziert. Dazu trugen hochfeste Stähle für die Karosserie und Kraftstofftanks aus einem Stahl-Kohlefaser-Verbundstoff bei. Darüber hinaus bot der Fiat Panda Aria die Möglichkeit, über das bordeigene Infotainmentsystem Blue&Me verbrauchsrelevante Daten während der Fahrt aufzuzeichnen, auf einem USB-Stick auszulesen und mit Hilfe eines Computerprogramms zu analysieren. Die Software ermittelte auf dieser Basis Tipps für eine umweltfreundlichere Fahrweise.

Verwendung von besonders umweltfreundlichen Materialien

Bei der Herstellung des Fiat Panda Aria wurden in weiten Bereichen besonders umweltfreundliche Materialien verwendet. So bestehen Teile der Karosserie aus wiederverwertbarem Kunststoff. Die Sitzbezüge sind aus natürlichen Fasern wie Leinen und Baumwolle hergestellt, als Polstermaterial dienen Kokosfasern. Darüber hinaus sind auch Verkleidungen im Innenraum aus biologisch abbaubaren Materialien gefertigt.

Foto: Fiat Chrysler Automobiles N.V.