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Updates wie einem Smartphone runterladen

Immer ausgefeilter, interaktiver und vernetzter – inzwischen kann die Software von Automobilen sogar aus der Ferne aktualisiert und um neue Funktionen ergänzt werden. War hierfür bisher noch der Gang in die Werkstatt oder zum Händler nötig, werden so genannte Updates inzwischen wie bei einem Smartphone mit einer einzigen Berührung des Touchscreens durchgeführt. Dahinter stecken keine Zaubertricks, sondern vier Buchstaben: FOTA (Firmware-Over-The-Air oder auch Updates-over-the-air). Edouard, FOTA-Projektleiter und -Spezialist, erklärt was sich hinter dieser Technologie verbirgt, die zu einem immer wichtigeren Bestandteil von Fahrzeugen wird.

Autos werden intuitiver

Mit zunehmender Vernetzung werden Autos mit jeder neuen Generation intuitiver. Wie bei Smartphones ist das Betriebssystem von Multimediabildschirm und Instrumententafel für regelmäßige Updates ausgelegt. Dazu gehören Aktualisierungen und Verbesserungen für das Infotainmentsystem ebenso wie ganz neue Funktionen. Die Software Factory, eine auf Software-Engineering spezialisierte Einheit der Renault Group, beschäftigt sich intensiv mit diesem Thema und hat Anfang 2020 das Projekt FOTA ins Leben gerufen, um Fahrzeuge aus der Ferne zu aktualisieren.

„Die FOTA-Technologie ermöglicht es, dass die On-Board-Software automatisch Updates und Patches erhält.“

Edouard, FOTA-Projektleiter

Bereits jetzt ist die Technologie in den Renault Modellen mit dem Multimediasystem Renault EASY-LINK verfügbar. Verbesserung des Betriebssystems und die Installation von Patches lassen sich dank FOTA bedeutend einfacher durchführen. Mussten Autobesitzer ihr Fahrzeug bisher noch in eine Werkstatt bringen, spart das System Zeit und erhöht gleichzeitig die Zahl der Aktualisierungen.

„Durch die neue Technologie sind 85 bis 90 Prozent der Fahrzeuge mit aktueller Software ausgestattet. Früher waren es bestenfalls 60 Prozent, die über unsere Händler aktualisiert wurden.“

Edouard, FOTA-Projektleiter

Update im Hintergrund

Ein weiterer Vorteil: Die Technologie ist äußerst diskret, in den meisten Fällen sogar völlig unsichtbar! Der Grund dafür ist, dass FOTA über das GSM-Telefonnetz buchstäblich „over the air“ funktioniert. Konkret lädt das Fahrzeug während der Fahrt im Hintergrund ein Update herunter. Schaltet der Fahrer nach dem Stopp die Zündung aus, erscheint eine Meldung auf dem Bildschirm, die über die Aktualisierung informiert. Stimmt der Fahrer dem Update zu, wird es automatisch durchgeführt, während er nicht mehr im Fahrzeug sitzt, erklärt Edouard.

„Einer der Hauptgründe für die Fernaktualisierung ist die Sicherheit. Es handelt sich daher auch um einen stark geschützten Kommunikationskanal der verhindert, dass Daten gehackt werden oder sogar das Fahrzeug übernommen wird.“

Edouard, FOTA-Projektleiter

Neue Funktionen im Kommen

FOTA-Updates decken ein breites Spektrum von Anwendungen im Fahrzeug ab: Sie können beispielsweise neue Multimediainhalte und zusätzliche Anwendungen bereitstellen oder sogar die Navigationsschnittstelle benutzerfreundlicher gestalten. Selbst sicherheitsrelevante Funktionen wie Fahrerassistenzsysteme oder das Lenk- und Bremsmanagement lassen sich optimieren.

Selbst das Betriebssystem kann auf diese Weise um gänzlich neue Funktionen erweitert werden. Dies ist zum Beispiel bei dem Fernladestatus- und -planungsdienst der Fall, der bereits für mehrere Renault Modelle (Captur, ZOE, Twingo und Mégane) verfügbar ist. Die Schnittstelle für den Zugang zu diesem Dienst, der die Suche nach verfügbaren Ladestationen in der Nähe des Fahrzeugs unterstützt, wurde um optionale Benachrichtigungen zu Beginn und am Ende des Ladezyklus erweitert.

Etwas mehr als ein Jahr nach der Einführung der FOTA-Technologie bei Renault hat sich die Technologie zu einem durchschlagenden Erfolg entwickelt: Eine Million Updates wurden bereits in mehr als 700.000 Fahrzeugen durchgeführt.

Foto: Renault Deutschland AG