Autor: Vincent Schmalbach, readup.de
Ein Neuwagen verliert seinen größten Wert innerhalb der ersten drei Jahre. Für den Käufer sorgt dieser Umstand für ein günstiges Angebot, grade junge Gebrauchte sind eine attraktive Alternative zum Neuwagen. Bei dem Kauf eines Gebrauchten sollte allerdings einiges beachtet werden, einige Tipps zum Autokauf können da nicht schaden.
Dabei ist der Kauf vom gewerblichen Händler vergleichsweise problemlos. Er ist zu mindestens einem Jahr Gewährleistung verpflichtet. Trotzdem sollte mit dem Händler eine genaue Zustandsbeschreibung des Fahrzeugs schriftlich vereinbart werden. Ansonsten kann der Käufer von einer für Gebrauchtwagen dieses Alters üblichen Beschaffenheit ausgehen. Was das darunter konkret zu verstehen ist, müssen allzu häufig Gerichte klären. Grundsätzlich unwirksam sind ausschließende Floskeln, wie „gekauft wie besichtigt“. Der Händler darf sich auch damit der gesetzlichen Gewährleistungspflicht nicht entziehen, er wird so lediglich von der Behebung von klar äußerlich erkennbaren Mängeln befreit.
Bei Privatpersonen kann eine solche Gewährleistungspflicht ausgeschlossen werden. Werden Merkmale wie Kilometerlaufleistung des Fahrzeugs, Baujahr oder Anzahl der Halter schriftlich fixiert, kann sich der Käufer zwar darauf berufen, wenn Manipulation nachgewiesen wird. Für technische Defekte gilt dies allerdings nicht, eine vorherige technische Untersuchung durch den Verkäufer ist nicht vonnöten. Daher sollte bereits beim Kauf eine kritische Begutachtung des Fahrzeugs erfolgen:
– Steht eine Hauptuntersuchung an? Möglicherweise scheut sich der Verkäufer von Investitionen, die für eine neue Plakette notwendig sind.
– Läuft der Wagen ohne Nebengeräusche? Springt er problemlos an?
– Sind Motor oder Getriebe ölverschmiert? Stimmt der Ölstand? Beides können Indizien für Ölverlust sein, der meist teuer zu beseitigen ist.
– Wie ist der Zustand der Reifen? Ist das Profil gleichmäßig abgefahren? Andernfalls muss das Fahrwerk eingestellt werden.
– Bei der Probefahrt Lenkungsspiel überprüfen. Die Lenkung sollte sich nicht unabhängig von den Rädern bewegen lassen, etwas Spiel bei älteren Fahrzeugen ist jedoch normal.
– Ist Rost am Fahrzeug? Verdächtige Bereiche sind der Einstieg und die Radkästen, in der Bereichen die Spritzwasser ausgesetzt sind. Bei einigen Modellen auch Pfalzen und Kanten an der Heckklappe und Türen.
– Greift die Kupplung spät? Lässt sich das Getriebe schwergängig schalten? Eine verschlissene Kupplung zu erneuern ist aufwendig und teuer, da dafür der Motor ausgebaut werden muss.
Wenn diese Tipps zum Autokauf berücksichtigt werden, sollten auch bei einem Gebrauchtwagen keine bösen Überraschungen warten. Weitere Tipps erhalten Sie im Ratgeber Autokauf.
Tipps zum Autokauf
Foto: auto-im-vergleich.de / PIXELIO
[qrcode pix=120]