Alle Modelle mit Drei-Wege-Kataysator
Vor genau 30 Jahren kündigt Opel an, als erster deutscher Automobilhersteller künftig alle Pkw-Modelle serienmäßig mit Drei-Wege-Katalysatoren anzubieten. Die gesamte Palette von Corsa und Kadett über Vectra und Omega bis hin zum Senator soll nachhaltig sauberer werden. Oder wie der damalige Opel-Chef Louis R. Hughes auf einer Pressekonferenz in Bonn sagt:
„Opel ist der erste Automobilhersteller, der sein komplettes Modellportfolio standardmäßig mit der umweltfreundlichsten Technologie ausstatten wird – von der Kompaktklasse bis zur Limousine.“
Louis R. Hughes, damaliger Opel-Chef auf einer Pressekonferenz in Bonn
Opel-Motto: „Tu das, was niemand von dir erwartet“
Um den Kunden den Kauf eines solch nachhaltigen Automobils noch leichter zu machen, senkt das Unternehmen zeitgleich für viele Modelle die Preise. Gegenwärtig erfüllen alle aktuellen Opel-Pkw bereits die strengen Vorgaben der Euro 6d-TEMP-Abgasnorm. Darüber hinaus beschleunigt der Hersteller die Elektrifizierung seines Portfolios: Mit dem Grandland X als erstem Plug-in-Hybrid von Opel und der vollelektrischen Batterieversion der nächsten Corsa-Generation stehen zwei weitere wichtige Modelle in den Startlöchern. Noch in diesem Jahr werden beide Stromer bestellbar sein. Und bis zum Jahr 2024 wird Opel in Europa von jedem Pkw-Modell eine elektrifizierte Variante anbieten.
Rückblende: Einer für alle
Mit 20.451 Fahrzeugen rangiert Opel im März 1988 an der Spitze der Neuzulassungen von Autos mit Drei-Wege-Katalysator in Deutschland. Bis zum Endes des Jahres sind es 208.000 Pkw.
Für Opel ein logischer Schritt, alle Pkw künftig mit dieser Technik auszustatten. Denn die Rüsselsheimer Ingenieure sehen den Drei-Wege-Kat als die effektivste Lösung an, um Emissionen in großem Umfang zu senken. Während ein konventioneller Zwei-Wege-Kat nur rund 50 Prozent und ein Magermixmotor 60 Prozent des Schadstoffausstoßes aussieben, schafft der Drei-Wege-Kat rund 90 Prozent. Und bei der Reduzierung von Stickoxiden übertrifft er das Ergebnis sogar noch um weitere Prozentpunkte.
Opel Corsa mit 60 PS
Der Corsa ist 1989 mit einem 44 kW/60 PS starken 1,3-Liter-Einspritzer das kleinste Opel-Modell mit Drei-Wege-Katalysator.
Opel investiert in Umweltschutz
In den frühen 1980er Jahren nimmt die Diskussion um das Waldsterben in Deutschland Fahrt auf. Der so genannte saure Regen wird als eine wichtige Ursache dafür angesehen – der wiederum durch den Ausstoß von Stickoxiden entstehe. Damit geraten auch der Autoverkehr und die -industrie in die Kritik.
Das Unternehmen investiert Mitte der 1980er Jahre mehr als eine Milliarde D-Mark in die Entwicklung von Katalysatoren. Hunderte Ingenieure sind mit dem Thema beschäftigt. Allein 100 Millionen D-Mark fließen in neue Prüfstände und Prüfgeräte, die Dauerhaltbarkeit und die Belastung durch hohe Abgastemperaturen testen sollen. Zu den neuen Einrichtungen zählt auch ein 13-geschossiger, hermetisch abgeschirmter „Soak Tower“. Mehr als 130 Fahrzeuge können in diesem Gebäude gleichzeitig zum Abgastest vorbereitet werden. Vor den eigentlichen Tests müssen bestimmte Standards erreicht werden, die für eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse nötig sind.
In den ersten Jahren sind die meisten der in Europa verwendeten Katalysatoren noch US‑Modifikationen. Das ändert Anfang 1985 der Opel Ascona 1.8i: Mit seiner Einführung bringt Opel als erster deutscher Hersteller ein Modell auf den Markt, das über einen speziell für Europa entwickelten Katalysator verfügt. Der erste damit ausgestattete Opel Ascona geht an die rheinland-pfälzische Landespolizei.
Umweltoffensive für alle: Keine Mehrkosten für Modelle mit Katalysator
Im Zuge dieser Umweltoffensive präsentiert Opel bereits im Herbst desselben Jahres den ersten europäischen Kleinwagen mit Drei-Wege-Katalysator: den Corsa 1.3i.
Aktivkohlefilter-Kammern
Alle Opel-Modelle mit Drei-Wege-Katalysator verfügen zudem über Aktivkohlefilter-Kammern, die aus dem Tank entweichende gasförmige Kohlenwasserstoffe auffangen – ebenfalls serienmäßig.
Foto: Opel Automobile GmbH