Viele Autofahrer machen sich heutzutage Gedanken über die Sicherheit ihres Automobils. Ein wichtiges Element ist dabei sicherlich die Instandhaltung aller sicherheitsrelevanter Komponenten. Das Internet bietet genügend Möglichkeiten, die passenden Ersatzteile für das eigene Fahrzeug schnell zu finden. Aber auch in der Fahrzeugentwicklung sind stetig sicherheitsfördernde Fortschritte zu verzeichnen. Auf Basis diverser Praxis-Erfahrungen haben viele Autohersteller ein zusätzliches Schutzsystem entwickelt, das in ihren Autos zur Serienausstattung gehört: den Window-Bag. Er ist 2000 Millimeter lang, 350 Millimeter breit, 60 Millimeter dick und besteht aus neun Kammern mit einem Gesamtvolumen von rund zwölf Litern. Das Luftpolster ist an der Innenseite des Dachrahmens befestigt und reicht von der hinteren bis zur vorderen Dachsäule. Beim Unfall entfaltet es sich innerhalb von nur 25 Millisekunden und spannt sich wie ein Vorhang von der A- bis zur C-Säule. Mit anderen Worten: Der Window-Bag schützt sowohl die vorderen als auch die hinteren Passagiere – egal, ob sie von großer oder kleiner Statur sind und in welcher Sitzposition sie sich befinden.
Auf diese Weise ergänzt der Window-Bag die Wirkung der Sidebags in den Türen und fungiert als zusätzlicher Kopfschutz. Beim Seiten-Crash verhindert er den -Aufprall des Kopfes gegen Seitenscheibe, Dachsäulen oder -Dachrahmen. Überdies hält das Luftpolster Glassplitter oder andere Gegenstände zurück, die beim Aufprall oder bei einem nachfolgenden Überschlag des Wagens sonst in den Innenraum eindringen und ein zusätzliches Verletzungsrisiko darstellen können. Grund: Der Window-Bag bleibt auch noch nach dem Crash einige Sekunden lang gefüllt.
Sidebags und Window-Bags gehören zusammen – deshalb rüsten die Autohersteller auch die hinteren Türen der meisten Wagen serienmäßig mit Sidebags aus. Die Aktivierung beider Systeme übernimmt das zentrale Airbag-Steuer-Gerät, das von zusätzlichen Satelliten-Sensoren an den Querträgern unter den Fondsitzen unterstützt wird. Das System erkennt die jeweilige Aufprallschwere und löst demzufolge den Zündimpuls für die seitlichen Luftpolster aus, die sich dann in wenigen Millisekunden zwischen Insassen und Seitenwand entfalten. Für mehr Information zu Window-Bags siehe hier.
Konzept: Seitenaufprallschutz auf drei Ebenen
Auch die Karosseriestruktur vieler Wagen dokumentiert den aktuellen Trend in der Pkw-Sicherheitsentwicklung und bietet ein Paket innovativer Maßnahmen, die den Insassenschutz beim Seitenaufprall perfektionieren. So entsteht ein Sicherheitskonzept, das auf drei Ebenen wirksam ist:
1. Dachbereich: Durchgehend dreischaltige A-, B- und C-Säulen, höhere Blechstärken an den besonders stark beanspruchten Bereichen der Seitenwände und zusätzliche Verstärkungen der seitlichen Dachrahmen gewährleisten auf der oberen Aufprallebene eine optimale Querabstützung, auch als Ersatzteile erhältlich.
2. Lehnen-Bereich: Quersteife Türen, die sich mit den Seitenwänden überdecken, stabile Sitze mit zusätzlichen Versteifungen in den Sitzkissen und den Rahmen der Rückenlehnen sowie zusätzlich verstärkte Türscharniere und Türschlösser verringern die aufprallbedingten Intrusionen in die Fahrgastzelle.
3. Bodenbereich: Die rund 50prozentige Erhöhung der Blechstärke an den seitlichen Längsträgern, die stabile Bodenanlage mit Querträgern unter den vorderen Sitzen sowie Verstärkungen des Mitteltunnels, die der Kraftübertragung zwischen den vorderen Sitzen dienen, steigern die Quersteifigkeit der Karosserie. Auch die Mittelkonsole ist für eine hohe Querkraftübertragung ausgelegt.
Umleitung: Bei einer seitlichen Kollision verteilen sich die Aufprallkräfte großflächig über die verstärkten Dachsäulen und die stabilen Trägerelemente im Bodenbereich.